Vergewaltigung von Schülerinnen Vergewaltigung von Schülerinnen: Gesuchter 18-Jähriger stellt sich der Polizei

Essen - Im Fall der mutmaßlichen Vergewaltigung mehrerer Schülerinnen im Ruhrgebiet von einer Gruppe junger Männer hat sich der gesuchte 18-Jährige den Behörden gestellt. Der mit einem Fahndungsfoto Gesuchte sei in einer Polizeiwache erschienen, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagabend. Mehrere Medien hatten zuvor darüber berichtet.
Mehrere Mädchen vergewaltigt
Die jungen Männer im Alter zwischen 16 und 23 Jahren sollen mehrere minderjährige Mädchen vergewaltigt haben. Die Ermittler gehen von mindestens sechs Fällen in den vergangenen Monaten aus, in denen Mädchen Opfer von Sexualstraftaten geworden sind.
Drei Verdächtige im Alter von 19 bis 23 Jahren sitzen in Untersuchungshaft. Die Ermittler werfen ihnen Vergewaltigung, versuchte Vergewaltigung und sexuelle Nötigung vor. Gegen den 16-Jährigen werde ebenfalls ermittelt, aus Altersgründen liege aber kein Haftbefehl vor, hatten Staatsanwaltschaft und Polizei am Mittwoch mitgeteilt.
Erste Kontakt übers Internet
Die brutalen Taten folgten an entlegenen Orten auf zunächst vermeintlich harmlose Treffen, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Zum Teil kamen die Treffen über Kontakte im Internet zustande. „Die Täter wollten schon im Vorfeld das Vertrauen der Mädchen gewinnen und sie emotional an sich binden“, sagte Ulrich Schmitz vom Kriminalkommissariat in Essen.
Nach dem flüchtigen 18-Jährigen wird mit einem Foto gefahndet. Die erste Festnahme erfolgte schon am 17. Januar, einen Tag nach dem jüngsten bekannten Fall. Weiteren Verdächtigen sei man durch die Auswertung von Handy-Chats auf die Spur gekommen.
Erst drei Opfer namentlich bekannt
Allerdings sind den Ermittlern bislang erst drei der Opfer namentlich bekannt. Die jeweils 16-jährigen Mädchen hatten selbst Anzeige erstattet. Die Polizei Essen ruft deshalb dringend weitere betroffene Mädchen auf, sich zu melden.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Gruppe in wechselnder Tatbeteiligung für die Sexualstraftaten verantwortlich ist. Die mutmaßlichen Täter sollen über soziale Netzwerke oder Bekannte Kontakt zu den Mädchen aufgenommen haben. Die Vorgehensweise sei stets ähnlich gewesen: Zunächst habe sich ein junger Mann der Gruppe mit dem jeweiligen Mädchen getroffen. Dann seien drei weitere Männer dazugekommen, um mit einem Auto gemeinsam durch die Stadt gefahren.
Vergewaltigung an entlegenen Orten
„Dabei wurde den Mädchen unter einem Vorwand das Handy abgenommen, um sie hilflos zu machen“, sagte Schmitz. Schließlich sei ein entlegener Ort angesteuert worden, wo das Mädchen zu sexuellen Handlungen gezwungen wurde. Die Tatorte waren demnach Essen und Gelsenkirchen.
Nach den bisherigen Ermittlungen hat es jeweils im Dezember 2017 und im Januar 2018 eine Vergewaltigung sowie im Januar eine versuchte Vergewaltigung gegeben. Den Fahndern ist wegen der Chat-Verläufe außerdem ein vierter Fall im November 2017 bekannt, bei dem sie das Opfer aber noch nicht namentlich kennen. Außerdem gehen die Ermittler von zwei weiteren Fällen im Januar 2018 aus. Die mutmaßlichen Täter kommen aus Gelsenkirchen. (dpa)