USA USA: Sheriff lässt Häftlinge rosa Unterwäsche anziehen

Phoenix/dpa. - Der Republikaner Arpaio ist seit Anfang der neunziger Jahreoberster Gesetzeshüter im Bezirk Maricopa und hat sich seitdem immerwieder schlagzeilenträchtige Schikanen für «seine Häftlinge»ausgedacht. So ließ er rund 1000 in einem Camp in Zelten schlafen -auch im Sommer in brütender Hitze. Er verbot Kaffee und Zigaretten,ließ Häftlinge aneinander gekettet Straßenarbeiten ausführen undbeschränkte das Fernsehangebot auf «Lassie» und Vorträge einesRepublikaners über die Werte der amerikanischen Demokratie. Dannverfügte er, dass alle männlichen Gefangene unter ihremSträflingsoutfit rosafarbene Unterwäsche zu tragen hätten.
Am Freitag begann die Verlegung von mehr als 2600 Häftlingen inzwei neue Hochsicherheitsgefängnisse. Als ganz besonders gefährlicheingestufte Insassen wurden durch einen unterirdischen Tunnel in ihrneues Domizil gebracht. Rund 700 weitere Häftlinge marschierten - vorFernsehkameras - in rosa. «Es ist eine Sicherheitsmaßnahme», zitiertedie Zeitung «The Arizona Republic» Arpaio. «Wenn Du sie normaleKleidung tragen lässt, dann können sie darin alles Möglicheverstecken. Wenn sie nur ihre Unterhosen tragen, geht das nicht. Eswird sie wohl nicht umbringen, wenn sie in diesem Wetter ein paarStraßen in ihrer Unterwäsche zurücklegen.»
Bereits in der Vergangenheit hatte Arpaio, der nach eigenenAngaben stolz auf seinen Ruf ist, wiederholt erklärt, er wolle seinenHäftlingen die Gefangenschaft so schwer machen, «dass sie es hierhassen und nie wieder hier landen wollen». Das verstehe er unter«Rehabilitierung».