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USA USA: Plattform in 259 Meter Höhe bietet bald Blick über New York

06.04.2005, 07:03
Eine amerikanische Flagge weht im Oktober 2002 an einem Wolkenkratzer neben dem Rockefeller Center in Manhattan. Nahezu 20 Jahre nach der Schließung der Aussichtsplattform des Rockefeller Centers bekommt das Empire State Building durch die Wiedereröffnung der zweithöchsten Aussichtsplattform New Yorks wieder Konkurrenz. (Foto: dpa)
Eine amerikanische Flagge weht im Oktober 2002 an einem Wolkenkratzer neben dem Rockefeller Center in Manhattan. Nahezu 20 Jahre nach der Schließung der Aussichtsplattform des Rockefeller Centers bekommt das Empire State Building durch die Wiedereröffnung der zweithöchsten Aussichtsplattform New Yorks wieder Konkurrenz. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

New York/dpa. - Wenn im Oktober der Indian Summer im nahe gelegenen Central Parkdie Blätter gelb und rot färbt, soll es soweit sein. Dann wird die 259 Meter hoch liegende Plattform auf dem Dach des General Electric Building wiedereröffnet. Von dort oben hatten auserwählte Gäste in den frühen Morgenstunden des 9. Mai 1936 die Ankunft das deutschen Luftschiffes «Hindenburg» bei seinem ersten Passagierflug nach NewYork beobachtet.

Klaus Mann schrieb im selben Jahr, das Rockefeller Center mitseinen 19 imposanten Gebäuden «verkörpert die Stadt New York,offenbart ihr Wesen, verkündet ihren Stolz, ähnlich einerKathedrale». Hingerissen war auch Charles de Gaulle. Er ließ sich1944 von einer Französisch sprechenden Hostess auf dem Wolkenkratzer,der damals noch RCA Building hieß, Harlem, den Central Park, dieFifth Avenue und Coney Island zeigen.

Der von Öl-Milliardär John Davidson Rockefeller finanzierteGebäudekomplex bot von Anfang an nur die zweithöchsteAussichtsplattform der Metropole. Die Terrasse auf der 86. Etage des1931 fertig gestellten Empire State Building liegt noch 61 Meterhöher. Das konnte die Beliebtheit des «Top of the Rock» Jahrzehntelang nicht schmälern. Erst nachdem 1973 an der Südspitze Manhattansdas 411 Meter hohe World Trade Center eröffnet wurde, gingen dieBesucherzahlen auf dem nun bloß noch dritthöchsten Guckturm zurück.

1986 wurde die Plattform geschlossen. Mit der Zerstörung der WTC-Zwillingstürme durch die Terroranschläge vom 11. September 2001 bekamsie jedoch auf tragische Weise ihren Rang als zweithöchste New Yorker«Beobachtungsstation» zurück. Nun wird «Top of the Rock» mit einemInvestitionsaufwand von 75 Millionen Dollar (56 Millionen Euro)wieder hergerichtet, schöner und eindrucksvoller denn je.

Künftig werde weit mehr geboten, als ein toller Ausblick, versprachRob Speyer, Chef der Firma Tishman Speyer, der das Rockefeller Centergemeinsam mit der Milliardärsfamilie Crown gehört. «Besucher werdendas Außergewöhnliche vom ersten Moment an erleben», sagte er der «NewYork Times». So würden die Aufzüge gläserne Dächer haben und durch inLeuchtfarben angestrahlte Schächte rasen.

Endstation der Lifte ist die 67. Etage, deren Art déco Outfitvollständig rekonstruiert wird. Von dort geht es über Rolltreppen zuroffenen Plattform auf dem 70. Stockwerk. Eintrittskarten zu 14 Dollar(und damit noch einen Dollar mehr als im Empire State Building) kannman mit exakter Uhrzeit für den Start des Höhenflugs schon Monate imVoraus online besorgen. Ein ausgeklügeltes System soll Wartezeitenauf maximal 15 Minuten reduzieren.

Tishman Speyer rechnet damit, dass sich jährlich zwei MillionenMenschen auf den «Top of the Rock» am Schnittpunkt von Fifth Avenueund 50. Straße hieven lassen. Das Empire State Building, das ganze 16Straßenblocks weiter südlich in den Himmel ragt, hatte im vergangenenJahr rund 3,5 Millionen Besucher. Dass diese Zahl deutlich sinkt, magPR-Direktorin Lydia Ruth nicht glauben. Vielmehr werde der kürzereKonkurrent noch mehr Menschen zum Besuch der höchsten DachterrasseNew Yorks animieren. «Vom Rockefeller Center aus sieht das EmpireState nämlich ganz großartig aus.»