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USA USA: Mutter ertränkt fünf Kinder in der Badewanne

21.06.2001, 13:36

Washington/dpa. - Nach Angaben ihres Mannes und eines Polizeisprechers leidet dieFrau an so genannten Wochenbettdepressionen, seit sie ihr viertesKind zur Welt brachte. Am 18. Juni 1999 hatte sie nach Angaben derSozialbehörden versucht, sich das Leben zu nehmen. ZumGeisteszustand der Täterin wollte der Polizeisprecher keine Auskunftgeben. Nach der Festnahme werde sie seines Wissens nichtpsychiatrisch betreut.

«Sie war nicht sie selbst, sie war nicht bei sich», sagte ihrMann Russell am Donnerstag in einer ungewöhnlichen, vom Fernsehenübertragenen Pressekonferenz. «Sie liebte unsere Kinder... Ichmöchte ihr helfen, da durchzukommen.» Er wirkte, als stehe er unterSchock. Gefasst, nur gelegentlich am Rand der Tränen, beantworteteer Fragen und zeigte ein Familienfoto aus einer glücklicheren Zeitmit seiner strahlenden Frau.

Andrea Yates wurde nach Angaben ihres Mannes mit Unterbrechungengegen ihre Depression behandelt. Das erste Mal habe es mehrereMonate gedauert, bis ihre Probleme erkennbar waren. Diesmal habe esnur drei Wochen gedauert. «Sie wirkte abwesend, benahm sich wie einRoboter. Ich erkannte es schnell, und sie kam gleich in Behandlung»,sagte er. Aber die Therapie habe nicht so geholfen wie das ersteMal.

Die Mutter meldete sich nach der Tat selbst bei derNotrufzentrale. Sie erwartete die Polizei schwer atmend an der Türund erklärte laut stöhnend: «Ich habe meine Kinder getötet.» DieFrau führte die Beamten in das Schlafzimmer, wo vier der fünf Kindertot unter einer Decke lagen. Das fünfte Kind lag noch in derBadewanne. Ein Polizeisprecher sagte, es sehe so aus, als seien alleKinder ertränkt worden.

Der Familienvater ist ein Computer-Ingenieur des nahe gelegenenNASA-Raumfahrtzentrums. Seine Frau rief ihn an, nach dem sie diePolizei informiert hatte. «Du kommst besser nach Hause», habe siegesagt, berichtete ein Polizeisprecher. Russell Yates sei etwazeitgleich mit der Polizei am Haus eingetroffen, aber von dertragischen Szene im Inneren fern gehalten worden.