USA USA: Land unter in Iowa

Washington/dpa. - Weitere kleinere Ortschaften wurden völligevakuiert, nachdem zuvor allein in Cedar Rapids fast 25 000 der 120000 Einwohner hatten fliehen müssen. Am Sonntag standen hier nochmehr als 1000 Häuserblöcke unter Wasser.
Auch war das erste Todesopfer zu beklagen: Dem Sender CNN zufolgewurde ein Einwohner - der entgegen Evakuierungsaufrufen in seinemHaus geblieben war - ertrunken aufgefunden. Der Chef der US-Behördefür Katastrophenmanagement, David Paulison, äußerte die Befürchtung,dass sich weitere Opfer in überfluteten Gebäuden befinden.
Zudem wurde in der Stadt das Trinkwasser knapp, da drei der vierKläranlagen überflutet und Sammelbecken verseucht sind. Insgesamtstand nur ein Viertel der sonst üblichen Wassermenge zur Verfügung.Die Stadtverwaltung rief dazu auf, das kostbare Nass ausschließlichzum Verzehr zu verwenden. Andernfalls, so wurde gewarnt, gebe esbinnen weniger Tage überhaupt kein Trinkwasser mehr.
Hunderte Häuser in der Stadt wurden von den Fluten starkbeschädigt, nachdem der Cedar River nach anhaltenden schwerenRegenfällen über die Ufer getreten war. Die regionale Behörde fürKatastrophenmanagement sagte, es werde Tage dauern, bis klar sei,welche Gebäude sicher genug für eine Rückkehr der Bewohner seien.Entlang der überschwemmten Gebiete wurden Kontrollposten errichtet,bei denen sich Heimkehrer ausweisen mussten.
Allein in Cedar Rapids wurden die Schäden auf etwa 735 MillionenDollar (etwa 477 Millionen Euro) geschätzt. Angesichts derÜberflutungen auch in anderen Teilen Iowas äußerte Gouverneur ChetCulver die Sorge, dass allein durch Ernteverluste Schäden in Höhe vonmindestens einer Milliarde Dollar (rund 650 Millionen Euro)entstanden sein könnten - das ist weitaus mehr, als bei der zuvorschlimmsten Flut in dem Staat vor 15 Jahren. Insgesamt hat Culver 83der 99 Landkreise zu Katastrophengebieten erklärt.
Auch die Hauptstadt Des Moines ist seit Samstag betroffen: Hierbrach in einem Randbezirk ein Damm am Des Moines River. Etwa 270zuvor evakuierte Häuser wurden überschwemmt. Angesichts der Gefahrvon Verseuchungen bot die Stadt kostenlose Tetanus-Spritzen an. InIowa City wurden Teile der Staatsuniversität von Iowa überflutet.
Die Hoffnungen konzentrieren sich nun auf eine Wetterbesserung.Meteorologen sagen für die nächsten Tage Sonne voraus. SchwereRegenfälle hatten zuvor auch andere Teile des Mittleren Westens derUSA unter Wasser gesetzt. So gleichen weite Gebiete in Indiana,Illinois, Kansas, Minnesota und Wisconsin Seenlandschaften.
In Quincy in seinem Heimatstaat Illinois half am Wochenende auchder designierte demokratische Präsidentschaftskandidat Barack Obamabeim Errichten von Sandsack-Barrieren. Der Mississippi ist auf einemAbschnitt von fast 500 Kilometern für den Schiffsverkehr gesperrt.