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USA USA: Geld für gute Schulnoten

19.06.2007, 14:39

New York/dpa. - Der zunächst auf zweiJahre angelegte Modellversuch soll laut «New York Times» im Herbststarten und etwa 9000 Kinder einbeziehen. Das Geld wird durch privateSpenden aufgebracht.

Dem Plan zufolge erhalten Viertklässler für jeden von jährlichzehn Tests bis zu 25 Dollar, wenn sie die höchste Punktzahlerreichen. In der siebten Klasse gibt es doppelt so viel Geld. Auchdie Teilnahme am Test wird bereits belohnt - mit fünf beziehungsweisezehn Dollar, je nach Klasse. Begleitet wird der Versuch vom demWirtschaftswissenschaftler Roland Fryer, der mehrere Studien über dieRassenungleichheit an öffentlichen Schulen vorgelegt hat.

Das Projekt gehört zu einem größeren Programm, mit demBürgermeister Michael Bloomberg die soziale Benachteiligung von meistfarbigen Familien in bestimmten Stadtteilen bekämpfen will. AuchErwachsene sollen mit finanziellen Anreizen belohnt werden - etwa mit150 Dollar im Monat für eine ganztägige Arbeit oder mit 50 Dollar füreine Krankenversicherung. Wer sein Kind regelmäßig zur Schule schicktund an Elternabenden teilnimmt, erhält nochmals 50 beziehungsweise 25Dollar monatlich. Für 2500 Familien rechnet die Stadt zunächst mitKosten von 53 Millionen Dollar. Das Geld ist größtenteils schon durchSpenden aufgebracht.

Bei Pädagogen ist der Schulversuch dem Bericht zufolge umstritten.Einige Lehrer sagen, die Kinder müssten Spaß am Lernen entwickeln undes nicht für Geld tun. Der Präsident der überparteilichenBürgerrechtsorganisation Urban League, Darwin Davis, sagte dagegen:«Wir leben in einer kapitalistischen Gesellschaft, und die Leutelassen sich quer durch alle Schichten und Rassen durch Geldmotivieren - also warum nicht?»

Das Programm ist nach Angaben der Stadt der US-weit größte Versuchin diese Richtung. Kleinere finanzielle Anreize gibt es auchandernorts: So zahlen manche Schulen in Massachusetts 25 Dollar fürregelmäßigen Schulbesuch, und in Dallas gibt es für jedes freiwilliggelesene Buch zwei Dollar.