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Urteil Urteil: Wladimir und Vitali Klitschko sind keine Künstler

24.01.2008, 13:31
Der Boxer Wladimir Klitschko (l.) hört in Hamburg als Gast der Talk-Show «Johannes B. Kerner» seinem Bruder Vitali zu. (Foto: ddp)
Der Boxer Wladimir Klitschko (l.) hört in Hamburg als Gast der Talk-Show «Johannes B. Kerner» seinem Bruder Vitali zu. (Foto: ddp) ddp

Kassel/dpa. - In einem Grundsatzurteil hat das Bundessozialgericht inKassel am Donnerstag klargestellt, dass werbende Profisportler nichtals Künstler zu sehen sind und deshalb keine Künstlersozialabgabezahlen müssten. «Sportler wie die Klitschkos werden nicht wegen ihrerdarstellerischen Fähigkeiten, sondern wegen ihrer Prominenz und ihrerVorbildfunktion verpflichtet. Damit sind sie eben keine Künstler»,hieß es in der Urteilsbegründung (Az.: B 3 KS 1/07 R).

In dem Verfahren ging es um eine Forderung von 25 000 Euro alleinfür das Jahr 2003. Seitdem haben die boxenden Brüder immer wiederWerbung gemacht. Die Künstlersozialkasse betrachtet sie deshalb alsSchauspieler und forderte eine Künstlersozialabgabe von 3,8 Prozent.«Die Werbefilme der Doctores Klitschko gehören zur DarstellendenKunst. Dass dabei möglicherweise kein hohes Niveau erzielt wird, istrechtlich egal», sagte der Vertreter der Künstlersozialkasse. DieBrüder würden für die Ausstrahlung der Filme, typisch fürSchauspieler, auf ihre Persönlichkeitsrechte verzichten.

Nach Meinung ihrer Agentur werden die Boxer als Sportler, nichtals Schauspieler wahrgenommen. «Die Mehrheit der Deutschen wird dieKlitschkos, so sympathisch sie auch sein mögen, als Sportler undnicht als Künstler sehen.» Es gehe nicht darum, sie als Künstlerbekanntzumachen, sondern «einen prominenten Namen in klingende Münzezu verwandeln». Dem schlossen sich die Richter an. «Es gehörtmittlerweile zum Berufsbild von Profisportlern, in der Werbungaufzutreten und so ihre Persönlichkeitsrechte zu vermarkten.»