Unwetter Unwetter: Motorradfahrer wird vom Blitz getroffen und getötet

Hamburg/dpa. - Umgestürzte Bäume blockierten in Hessen Straßen, Dächer wurdenabgedeckt. In Mülheim/Main wurden drei Insassen eines Autos verletzt,das gegen einen umgestürzten Baum gefahren war. In Offenbach wurdeeine Frau von einem umherfliegenden Gegenstand getroffen. AmFrankfurter Flughafen konnten eine halbe Stunde lang keine Flugzeugestarten oder landen. Zwei Straßenbahnlinien mussten in derBankenstadt ihren Betrieb vorübergehend einstellen. HerabfallendeÄste demolierten etwa 35 Autos, berichteten Polizei und Feuerwehr.
In Kirchhain bei Marburg und in Gedern im Wetteraukreis schlugenBlitze in zwei Häuser ein. Beide Dachstühle brannten aus. In mehrerenOrten bei Darmstadt fiel eine Stunde lang der Strom aus.
Auf dem Bodensee gerieten Segler bei einer Regatta in Turbulenzen.«14 Yachten gerieten in Seenot», stellte die PolizeidirektionFriedrichshafen fest. «Es brachen Masten, Ruder und in einem Falllöste sich der Kiel und das Boot kenterte.» Mehrere Boote seien aufGrund gelaufen und mussten frei geschleppt werden. Zwei Menschenwurden leicht verletzt. Den entstandenen Sachschaden bezifferte diePolizei auf mehrere hunderttausend Euro.
Auch in Teilen Niedersachsens tobten Gewitter. Das Dach desLüneburger Rathauses wurde teilweise abgedeckt. In Lüneburg undUmgebung stürzten Bäume um. Straßen wurden überflutet. Verletzt wurdehier niemand. In Brake standen durch Sturm und Starkregen vieleStraßen unter Wasser. Polizei und Feuerwehren seien im Dauereinsatzgewesen. Auf der Bahnstrecke Nordenham-Bremen beschädigte einumgestürzter Baum die Oberleitung. Ein Zug musste stoppen, dieFahrgäste eine ganze Weile ausharren, ehe die Strecke wiederfreigegeben wurde.
Krachenden Donner und zuckende Blitze gab es auch in Hamburg undin Schleswig-Holstein. Die Feuerwehren waren meist wegen umgestürzterBäume oder überfluteter Keller im Einsatz. «Es hat ganz schöngerumst, aber das war's dann auch», hieß es.
Während Hamburg in der Unfall-Bilanz weitgehend ungeschorendavonkam, gab es größere Blitzschäden in Schleswig-Holstein. Dortbrannten in Neumünster und Schönwalde zwei Dachstühle aus. Imnördlichen Schleswig-Holstein sorgte ein Hagelschauer auf einigenCamping-Plätzen für leichte Schäden.
Der Wetterdienst Meteomedia sprach von einem «ganzdurchschnittlichen Gewitter» mit relativ niedrigen Regenmengen. Dieso genannte Blitzdichte - mit Hilfe einer Satelliten-Aufnahmeerrechnet - blieb mit knapp 100 bis 200 Blitzen in der Stunde «imnormalen Bereich». Nach Angaben eines Meteorologen werden beiSommergewittern bis zu 500 Blitze in der Stunde registriert.