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Unglück in Argentinien Unglück in Argentinien: Olympiasiegerin Camille Muffat stirbt bei Hubschrauber-Kollision

10.03.2015, 05:57
Polizei und Rettungsdienste an der Absturzstelle
Polizei und Rettungsdienste an der Absturzstelle AFP Lizenz

Buenos Aires - „Dropped“, ausgesetzt irgendwo in der Wildnis im Norden Argentiniens. Orientierung suchen. Mit wenig Hilfsmitteln, ohne Karten oder Lebensmittel einen Weg zurück finden. Das schaffen, was in solchen Survival-Shows „Überleben“ genannt wird. Für zehn Menschen endeten jetzt Dreharbeiten zur französischen Variante der TV-Sendung „Dropped“ tödlich. Bei der Kollision zweier Hubschrauber starben acht Franzosen und die beiden argentinischen Piloten.

Frankreichs Premierminister Manuel Valls hat Unterstützung für die Familien der Opfer angekündigt. „Ganz Frankreich trauert.“ Das tragische Ereignis kostete nationalen Sporthelden das Leben: Die französische Schwimmerin und Olympiasiegerin von 2012, Camille Muffat (25), ist ebenso unter den Opfern wie der ehemalige Boxer Alexis Vastine (28), der bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking Bronze holte, und die Seglerin Florence Arthaud (57), die sich mit ihren Erfolgen auf dem Meer als „kleine Verlobte des Atlantiks“ einen Namen machte.

Der internationale Schwimmsport trauert um Muffat. „Das sind niederschmetternde Neuigkeiten, ein Leben wurde viel zu früh genommen“, twitterte die amerikanische Lagen-Olympiasiegerin Jessica Hardy. Ihre Teamkollegin, die viermalige Olympiasiegerin Janet Evans würdigte Muffat als „unglaubliche Athletin und Inspiration für uns alle“. Muffat hatte bei den Spielen 2012 in London Olympia-Gold über 400 Meter Freistil, Silber über die 200 Meter Freistil sowie Bronze mit der französischen Freistil-Staffel über 4 x 200 Meter gewonnen. Im vergangenen Jahr hatte sie ihre Karriere überraschend beendet.

Bilder vom Ort des Zusammenstoßes lassen auf beste Wetterbedingungen schließen: klare Sicht, blauer Himmel mit wenigen Wolken. Warum die beiden weiß-blauen Hubschrauber kurz nach dem Start über der weiten Ebene einer Bergkette zusammenstießen, das blieb zunächst unklar.

Vom französischen Sender TF1 und der mit der Sendung beauftragte Produktionsfirma Adventure Line Production (ALP) gibt es kaum Informationen. In ersten Stellungnahmen wurden zunächst nur der Unfall bestätigt und die Opfer betrauert. „Dropped“-Moderator Louis Bodin sprach in der Zeitung „Le Figaro“ von „manchmal etwas schwierigen Bedingungen“ bei den Dreharbeiten. Das Team vor Ort sei aber „sehr erfahren“.

In Frankreich sind vor allem ALP-Formate wie „Fort Boyard“ bekannt. Die Suche nach einer Schatzkammer auf der berühmten Festung vor der französischen Atlantikküste ist seit 1990 ein Publikumsrenner – mit erfolgreichen Ablegern in Deutschland für Sat 1 und rund 30 anderen Ländern.

Auch „Koh-Lanta“ war lange Zeit sehr beliebt in Frankreich. Der Name der Insel- und Dschungel-Show steht allerdings inzwischen ebenfalls für einen tragischen Tod: Bei Dreharbeiten starb 2013 ein 25 Jahre alter Teilnehmer. Er war beim Tauziehen am Strand zusammengebrochen. Spekulationen um zu späte Hilfe durch Betreuer machten schnell die Runde. Nur wenig später nahm sich der Team-Mediziner das Leben.

Die französische Olympiasiegerin Camille Muffat
Die französische Olympiasiegerin Camille Muffat
dpa Lizenz
Das ausgebrannte Wrack des Helikopters
Das ausgebrannte Wrack des Helikopters
AFP Lizenz