Umwelt Umwelt: Heuschrecken-Plage erreicht jetzt Portugal
Lissabon/MZ/cis. - Die Heuschreckenaus Afrika haben Portugal und damit erstmalsdas europäische Festland erreicht. Nach Berichtenließen sich in der Urlauberregion Algarveim Süden des Landes Schwärme auf mehrerenStränden nieder. Anwohner berichteten, essei das erste Mal, dass sie von Afrika kommendeHeuschrecken gesehen hätten. Stürme und heftigeRegenfälle vernichteten jedoch rasch einengroßen Teil der Tiere.
Gefahren für den Menschen bestehen bei diesenWüsten-Heuschrecken aber ohnehin nicht. "Siesind ungiftig, beißen nicht und übertragenkeine Krankheiten", erläuterte Hans-Jörg Ferenz,Professor für Tierphysiologie an der UniversitätHalle, der MZ. Darüber hinaus seien Plagen,die meist in Zyklen von 15 bis 20 Jahren auftreten,keinerlei Seltenheit. "Die jetzige Situationhat jedoch schon enorme Ausmaße angenommen",schränkte der Wissenschaftler ein. Die Zahlder Insekten, die "alles wegfressen, was grünist", könne in jedem Schwarm "in die Milliardengehen".
Grundsätzlich vermehrten sich die Heuschreckensehr schnell. "Das Weibchen kann dabei dreiMal im Jahr bis zu 100 Eier legen", sagteFerenz. Die Energie-Reserven der Insektenseien indes beschränkt. "Sie fliegen daherimmer bloß mit dem Wind." Daher seien siejetzt in Portugal gelandet. Wie die UN-Organisationfür Landwirtschaft und Ernährung (FAO) mitteilte,ist die Gefahr einer Ausbreitung auf das europäischeFestland auf Grund der kalten Winde und Temperaturenaber gering bis inexistent.
Unterdessen ging auf den Kanarischen Inselndie Heuschreckenplage der vergangenen Tagestark zurück. Auf Fuerteventura wurde derRiesenschwarm von 200 Millionen Insekten durchWinde und Regen stark dezimiert. Auch aufLanzarote sind die Insekten fast komplettverschwunden. Nach Behördenangaben gibt esauch in der Landwirtschaft nur geringe Schäden.