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Millionen-Einbruch Tresor-Coup: Polizei prüft Dutzende Hinweise

Wer ist für den Bankeinbruch in Gelsenkirchen verantwortlich? Neben vielen Hinweisen prüft die Polizei Überwachungsaufnahmen. Auch in Bonn wird ermittelt - dort fehlt in einer Sparkasse Gold.

Von dpa Aktualisiert: 31.12.2025, 16:42
Die Ermittler prüfen Videosequenzen aus einem angrenzenden Parkhaus mit maskierten Personen und zwei Fahrzeugen.
Die Ermittler prüfen Videosequenzen aus einem angrenzenden Parkhaus mit maskierten Personen und zwei Fahrzeugen. Christoph Reichwein/dpa

Gelsenkirchen/Bonn - Nach dem spektakulären Millionen-Coup in einer Gelsenkirchener Sparkassenfiliale sind bei den Ermittlern mehrere Dutzend Hinweise auf die Täter eingegangen. Diesen werde derzeit nachgegangen, sagte ein Polizeisprecher. Unterdessen ist ein weiterer Vorfall in einer Bonner Sparkasse bekanntgeworden - dort ist eine große Menge Gold verschwunden.

Im Gelsenkirchener Fall werden nach Polizeiangaben Videosequenzen aus einem angrenzenden Parkhaus geprüft, die maskierte Personen und zwei Fahrzeuge zeigen. Überwachungskameras erfassten demnach neben einem hochmotorisierten schwarzen Wagen einen weißen Kleintransporter, den die Täter genutzt haben könnten. 

Auf Aufnahmen, über die die „WAZ“ und die „Bild“-Zeitung berichten, ist unter anderem zu erkennen, wie ein Maskierter eine Parkhausschranke hochdrückt. Ein anderer Maskierter steht vor einem Parkscheinautomaten.

Videos sind den Ermittlern bekannt

„Die Videos sind bekannt und Teil der Ermittlungen“, sagte der Polizeisprecher. Nach seinen Angaben haben sich die Sequenzen in einer Whatsapp-Gruppe verbreitet, in der sich Betroffene zusammengeschlossen haben. Weitere Details zu den Videos nannte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Sie appellierte an Zeugen, Hinweise nicht in den sozialen Medien zu veröffentlichen, sondern sich an die Ermittler zu wenden.

Bereits am Dienstag hatten die Ermittler bekanntgegeben, dass Videokameras in dem Parkhaus am frühen Montagmorgen den schwarzen Wagen mit einem gefälschten Kennzeichen aus Hannover erfasst hätten. Im Auto saßen demnach maskierte Personen. Auch das Kennzeichen des weißen Wagens sei mittlerweile bekannt, sagte der Polizeisprecher am Mittwoch, ohne weitere Details zu nennen.

„Da waren Profis am Werk“

Den großangelegten Einbruch im Stadtteil Buer hatten Einsatzkräfte am frühen Montagmorgen nach einem Alarm der Brandmeldeanlage entdeckt. Die Täter waren nach ersten Erkenntnissen durch mehrere Türen über das Parkhaus zunächst in einen Archivraum eingebrochen, von dem sie sich mit einem Spezialbohrer in den Tresorraum der Bank vorarbeiteten. Dort brachen die Unbekannten dann fast alle der 3.250 Kunden-Schließfächer auf. „Da waren Profis am Werk“, sagte der Polizeisprecher.

Die Beute war zunächst grob mit der Versicherungssumme in Höhe von rund 30 Millionen Euro angegeben worden, könnte aber auch deutlich darüber liegen. Die Zahl der Geschädigten wird auf mehr als 2.500 beziffert. „Wir gehen von einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag aus“, hatte der Polizeisprecher am Dienstag erklärt. Damit wäre es einer der größten Coups in der bundesdeutschen Kriminalgeschichte.

In Bonn Gold aus Sparkasse gestohlen

Auch in Bonn ermittelt die Polizei nach einem Vorfall in einer Sparkasse. Aus dem Schließfachbereich der Bank sind nach dpa-Informationen erhebliche Mengen Gold verschwunden. Ein Mitarbeiter steht demnach im Verdacht, sich unberechtigterweise Zugang zu zwei Schließfächern verschafft und den wertvollen Inhalt gestohlen zu haben. 

Eine Sprecherin der Bonner Polizei bestätigte ein Ermittlungsverfahren, das bereits seit einiger Zeit laufe. Weitere Details nannte sie nicht. Zuvor hatte der „General-Anzeiger“ über den Fall berichtet.

Die betroffene Sparkasse Köln/Bonn bestätigte, dass es in der Filialdirektion am Bonner Friedensplatz zu einem internen Sicherheitsvorfall im Schließfachbereich gekommen sei, von dem zwei Schließfächer betroffen seien. „Seit dem Bekanntwerden am 17. Dezember 2025 laufen interne und polizeiliche Ermittlungen.“ Die Bank stehe mit den betroffenen Kunden im Austausch, hieß es.

Ermittler und Bank machten zunächst keine Angaben, wie genau der unter Verdacht stehende Mitarbeiter möglicherweise an den Inhalt der Schließfächer gelangen konnte. Auch zum Wert der Beute und dem Stand der Ermittlungen nannten Behörden und Bank keine weiteren Details.