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Tourismus Tourismus: Die «Top Ten» der Strand-Vergehen in Italien

Von Carola Frentzen 23.08.2006, 06:08
Sonnenhungrige drängen sich am 26.06.2005 am Strand von Torre del Lago in der Toskana. (Foto: dpa)
Sonnenhungrige drängen sich am 26.06.2005 am Strand von Torre del Lago in der Toskana. (Foto: dpa) ANSA

Rom/dpa. - Strandleben auf Italienisch. Wer amMeeresufer Ruhe und Erholung sucht, sollte auf die Malediven oder indie Karibik fahren - nicht nach Rimini, Riccione oder Rocco Camogli.

Zu diesem Schluss ist jetzt auch der italienischeVerbraucherschutzverband Codacons gekommen, der sich bei Badegästenumgehört und die häufigsten Beschwerden gesammelt hat. Herausgekommenist ein Zehn-Punkte-Katalog mit den schlimmsten Vergehen am Strand.Spitzenreiter bei den «Top Ten des schlechten Benehmens»: Das Handy.

«Scheinbar können die Italiener nicht mal im Urlaub ohne ihr heißgeliebtes Mobiltelefon leben», schrieben Kommentatoren. «Aber EuerSonnenschirm-Nachbar, der eigentlich ein Nickerchen machen möchte,ist vielleicht gar nicht interessiert daran, alles über EuerPrivatleben zu erfahren.» Deshalb der Codacons-Ratschlag: «Schaltetden Klingelton aus und sprecht zumindest leise!»

Erfahrene Italien-Urlauber kennen das: Kaum hat man einkuscheliges Plätzchen im Sand gefunden und den Sonnenschirmaufgespannt, kommt garantiert schon die nächste Großfamilie, die innicht einmal zehn Zentimeter Entfernung Campingstühle, Handtücher undKühltasche platziert. Der fehlende Respekt für den persönlichen«Lebensraum» am Strand liegt auf Platz 2 der Rangliste.

Die «Bronzemedaille» geht Codacons zufolge hingegen an die «kaltenSpritzer»: «Während wir gerade versuchen, uns an die eisigeWassertemperatur zu gewöhnen, kommt schon einer wie ein Bulldozerangerannt, stürzt sich gleich nebenan in die Fluten und macht unsnass.» Sowas kann kältescheue Freizeitschwimmer ganz schön in Ragebringen.

Weiter geht es in der Liste: Angefangen bei den langen Wartezeitenan den Strand-Duschen (Platz 4: - «Wenn ihr dreckig seid, dann waschtEuch im Hotel», meint Codacons) über lautstarkes Geschreie undGezetere auf dem Handtuch (Platz 5) über rücksichtsloses Fußball- undBeachvolley-Spiel am Ufer (Platz 6) und plärrende Radios (Platz 7).Ebenfalls in die «Top Ten» schafften es dröhnende Acquascooter,Umweltverschmutzer, die ihren Müll beim Baden im Meer abladen undlautstarke Verhandlungen mit fliegenden Händlern, die alle fünfMinuten eine falsche Rolex oder eine nachgemachte Gucci-Tascheanpreisen.

Ob die Codacons-Initiative und die vielen guten Ratschläge etwasbringen, ist fraglich. Denn so sind sie nun mal die Italiener: Laut,ausladend und manchmal etwas rücksichtslos - aber vielleicht machtgerade das das wahre Strandleben im Bel Paese aus. Wer Ruhe undErholung sucht kann ja immer noch auf die Malediven fahren.