1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Rekordversuch: Auf Rekordkurs: Schwimmer ziehen 100-Tonnen-Schiff durch See

Rekordversuch Auf Rekordkurs: Schwimmer ziehen 100-Tonnen-Schiff durch See

Über vierhundert Meter haben fünf Sportler einen Ausflugsdampfer durchs Zwischenahner Meer gezogen. Das ursprüngliche Ziel wurde weit übertroffen.

Von dpa Aktualisiert: 26.07.2025, 21:54
402 Meter weit in 15 Minuten haben fünf Schwimmer das Schiff gezogen - ein neuer Weltrekord.
402 Meter weit in 15 Minuten haben fünf Schwimmer das Schiff gezogen - ein neuer Weltrekord. Izabela Mittwollen/dpa

Bad Zwischenahn - Fünf Schwimmer haben ein Ausflugsschiff in 15 Minuten über 402 Meter durch das Bad Zwischenahner Meer gezogen. Diese Aktion in dem See bei Oldenburg soll nun auch in die Reihe der Weltrekorde aufgenommen werden. Ziel seien ursprünglich mindestens 250 Meter in 15 Minuten gewesen, sagte Initiator Frank Feldhus am Abend. „Das wäre schon Weltrekord gewesen.“ 

Das wurde am Samstag vor rund 1.000 Zuschauern übertroffen. Nun muss der Rekord noch bewertet und offiziell anerkannt werden. „Wir haben aber alle Kriterien erfüllt“, zeigte sich Feldhus zuversichtlich.

Public Viewing am Ufer

Das Schiff „Bad Zwischenahn“ wiegt nach Angaben der Reederei Ekkenga fast 100 Tonnen. Bei dem Rekordversuch sollten noch bis zu 100 Fahrgäste an Bord sein. Die Sportler hatten geplant, sich mit reißfesten Seilen an das Schiff zu binden und den Ausflugsdampfer in einer V-Formation durch das Wasser zu ziehen. Ein Kajak sollte zur Orientierung vorausfahren.

Der Versuch sollte mit einer Drohne gefilmt und live auf eine Leinwand am Ufer übertragen werden. „Das ist wie beim Public Viewing“, sagte Feldhus zuvor. Für die Zuschauerinnen und Zuschauer waren Getränke, Bratwurst und ein Auftritt eines Seemannschors geplant. „Das hat schon Ausnahmen angenommen, die hätte ich nicht zu träumen gewagt.“

Anfangs schluckten die Schwimmer viel Wasser

Die Idee für die Aktion kam Feldhus vor Jahren durch eine Wette bei „Wetten, dass..?“. In der Sendung bewegten Schwimmer damals ein Schiff innerhalb von drei Minuten um 50 Meter. „Aber für drei Minuten lohnt sich so ein Aufwand nicht“, fand Feldhus. Eine Strecke von mehreren Hundert Metern habe sich bisher niemand vorgenommen. „Es geschieht das erste Mal auf der Welt.“

Die Vorbereitungen dafür liefen seit mehr als einem Jahr. Das Team sei über Freunden und Bekannte zusammengekommen, berichtete der 65-Jährige. „Wir haben erstmal überlegt: Wie können wir sowas überhaupt trainieren?“ Kurzerhand banden sich die Sportler in einem Badesee in der Nähe an Pfeilern fest und probten das Schwimmen gegen Widerstand. „Das ist gar nicht so einfach. Wir haben uns mehrfach verschluckt bei den ersten Versuchen“, erinnerte sich Feldhus.

Spenden für ein Rollstuhlkarussell

Die Schwimmer wollten mit der Aktion Spenden für eine Förderschule in Oldenburg sammeln. Die Schülerinnen und Schüler im Rollstuhl wünschen sich ein spezielles Karussell und haben dafür selbst schon einen Spendenlauf veranstaltet. „Das hat mich so berührt“, erzählte Feldhus.

Ein solches Rollstuhlkarussell kostet rund 40.000 Euro. Bisher sei etwa die Hälfte der Summe zusammen, schätzte der 65-Jährige vor dem Rekordversuch. „Wir möchten unseren Teil dazu beitragen, dass die Kinder bald ihre Runden drehen können.“