Radsport Tour-Chef macht Dresden Hoffnung auf Start 2030
Dresden könnte 2030 Startpunkt der Tour de France werden. Was Organisator Prudhomme dazu sagt – und welche Etappen für Ostdeutschland im Gespräch sind.

Berlin - Chef-Organisator Christian Prudhomme hat den Hoffnungen auf einen Start der Tour de France 2030 in Dresden einen Schub gegeben. „Deutschland zählt für Frankreich, gleichermaßen zählt Deutschland für die Tour de France“, sagte der 64-Jährige bei einer Buchvorstellung zum größten Radrennen der Welt in Berlin. Man könne eine deutsche Bewerbung „nicht einfach so vom Tisch wischen“, sagte Prudhomme.
Eine Initiative forciert seit einigen Monaten die Idee, die Tour de France nach dann 13 Jahren wieder nach Deutschland zu holen. Letztmals begann die große Schleife 2017 in Düsseldorf. Zuvor waren 1987 der Westteil Berlins, Frankfurt/Main 1980 und Köln im Jahr 1965 deutsche Startpunkte der Tour de France.
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Während des Wettbewerbs in diesem Jahr hatte es laut Mitinitiator Andreas Prokop bereits gute Gespräche und ein „erstes Kennenlernen“ mit Prudhomme gegeben. Demnach gibt es Ideen für drei Etappen im Osten Deutschlands - von Dresden nach Gera, von Leipzig nach Halle als Zeitfahren und von Erfurt nach Magdeburg.
Konkurrenz für Dresden soll aus Norwegen kommen. Prudhomme sprach zudem von Bewerbungen aus Tschechien, Slowenien, den Niederlanden und Belgien. Insgesamt gäbe es jedes Jahr rund 300 Kandidaturen für Etappenorte, 50 davon aus dem Ausland.
Seit 1954 fand der Grand Départ häufiger im Ausland statt. Im kommenden Jahr ist Barcelona der Startort, 2027 ist Edinburgh in Schottland der Ausgangspunkt der großen Schleife.
Der französische Botschafter, Francois Delattre, unterstützt die Dresden-Initiative. „Es wäre toll, wenn der fünfte Grand Départ dort stattfinden könnte“, sagte er und erinnerte speziell an den 40. Jahrestag der Deutschen Einheit in fünf Jahren. Der Osten Deutschlands habe „viele große Radsportler hervorgebracht“.