1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Tod von Dominik Brunner: Tod von Dominik Brunner: Polizisten sind die ersten Zeugen

Tod von Dominik Brunner Tod von Dominik Brunner: Polizisten sind die ersten Zeugen

14.07.2010, 10:57
Die wegen Mordes angeklagte Sebastian L. (2.v.l.) und seine Rechtsanwälte Jochen Ringler (2.v.r.) und Roland Autenrieth (r.) warten im Landgericht München beim Prozessauftakt um die tödliche Attacke auf den Geschäftsmann Dominik Brunner auf den Prozessbeginn. (FOTO: DDP)
Die wegen Mordes angeklagte Sebastian L. (2.v.l.) und seine Rechtsanwälte Jochen Ringler (2.v.r.) und Roland Autenrieth (r.) warten im Landgericht München beim Prozessauftakt um die tödliche Attacke auf den Geschäftsmann Dominik Brunner auf den Prozessbeginn. (FOTO: DDP) ddp

München/dpa. - Am zweiten Tag des Mordprozesses um den Tod vonDominik Brunner haben Polizeibeamte die Täter beschrieben. DerAngeklagte Markus S. habe in einer Vernehmung gesagt, Brunner hättezuerst zugeschlagen, berichtete der Polizist Thomas Schäffler amMittwoch vor der Jugendkammer des Landgerichts München. Der damals18-Jährige habe sich nach eigenen Worten nur verteidigt. «Er war sehrbedrückt. Er hat mir nicht in die Augen schauen können», sagteSchäffler über den Jugendlichen.

Wie es geschehen konnte, dass der 50-jährige Manager ausNiederbayern tödlich verletzt wurde, dafür habe der Heranwachsenekeine Erklärung gehabt. Brunner sei gestürzt - und dann habe derAngeklagte nach eigenen Worten einen Filmriss gehabt, berichtete derPolizist.

Der heute 19 Jahre alte Markus S. und der ein Jahr jüngereSebastian L. sollen Brunner am 12. September 2009 am Münchner S-Bahnhof Solln zu Tode geprügelt haben. Der Manager einesDachziegelherstellers hatte sich zuvor schützend vor Schülergestellt, die von den Tätern bedroht wurden.

Fünf Passanten hatten über Notruf die Schlägerei bei der Polizeigemeldet. «Gangstertypen» schlügen auf einen älteren Mann ein, derbereits blute, zitierte der Polizist einen Anruf.

Auch Brunner hatte während der Schlägerei noch einmal bei derPolizei angerufen. Ob er dies absichtlich tat oder im Gerangel dieWahlwiederholung gedrückt wurde, sei unklar. 22 Minuten war BrunnersHandy mit der Polizei verbunden. «Es sind sehr viele Stimmen undsonstige Geräusche zu hören», sagte Schäffler. Die genaue Auswertungobliege jedoch dem Landeskriminalamt.

Der Manager sei körperlich fit gewesen, berichtete Schäfflerweiter. Brunner habe Mitte der 1990er Jahre anderthalb Jahre geboxt,2008 habe er außerdem einen Selbstverteidigungskurs besucht.

Insgesamt hat die Jugendkammer neun Verhandlungstage angesetzt.Der Tod Brunners hatte eine bundesweite Debatte über Zivilcourageausgelöst.