Finanzen Tausende Unternehmer hoffen auf Erlass von Corona-Hilfen
In der Corona-Pandemie haben viele Unternehmer Soforthilfen erhalten, um über die Runden zu kommen. Doch die müssen in der Regel zurückgezahlt werden. Bei Tausenden steht das noch aus.

Leipzig - Tausende Kleinunternehmer und Freiberufler in Sachsen hoffen darauf, Corona-Soforthilfen nicht zurückzahlen zu müssen. Bisher hätten mehr als 8.000 Betroffene avisiert, sich von entsprechenden Rückforderungen freistellen lassen zu wollen, informierte die Sächsische Aufbaubank (SAB). Das ist allerdings nur in eng begrenzten Fällen möglich. Seit dieser Woche können über das Portal der Förderbank entsprechende Anträge gestellt werden.
Zinserleichterungen und Verlängerung der Zahlungsfrist
Das Land hatte Mitte Juli Erleichterungen bei der Rückzahlung solcher Hilfen aus der Zeit der Corona-Pandemie bekanntgegeben. Dazu gehören Zinserleichterungen und eine flexible Verlängerung der Zahlungsfrist um bis zu 36 Monate. Im Einzelfall können Unternehmer auch ganz von der Rückforderung befreit werden. Dabei muss den Angaben zufolge das Gesamteinkommen aus der Steuererklärung des Jahres 2023 unter 35.000 Euro netto liegen und Vermögenswerte dürfen 40.000 Euro nicht überschreiten.
178 Millionen Euro an Soforthilfen zurückgezahlt
Laut SAB wurden bereits 178 Millionen Euro an Soforthilfen zurückgezahlt. Das aktuelle Rückmeldeverfahren beziehe sich auf rund 66.000 Hilfeempfänger, hieß es. Davon hätten sich bislang fast zwei Drittel (64 Prozent) zurückgemeldet. In rund 25.000 Fällen hätten sich Rückforderungen ergeben. Dabei stünden aktuell noch rund 97 Millionen Euro aus. Mit Blick auf eine flexible Verlängerung der Rückzahlungsfrist wurden laut SAB bisher 1.500 Anträge gestellt. In 750 Fällen sei dies bereits positiv entschieden worden.