Super Bowl Super Bowl in den USA: Donald Trump verpasst die Aufholjagd seiner Mannschaft

Houston - US-Präsident Donald Trump hat sich auch beim Football-Finale Super Bowl durch und durch als „Patriot“ gegeben und zumindest mit seinem Sieger-Tipp richtig gelegen.
In einem Interview mit dem Sender Fox wenige Stunden vor dem landesweit mit großer Spannung erwarteten Endspiel um den Titel in der National Football League (NFL) bekannt sich der Präsident am Sonntag zu den New England Patriots. Zur Begründung sagte Trump, zwar sei auch die gegnerische Mannschaft Atlanta Falcons „fantastisch“.
Brady sei ein „Siegertyp“
Aber die Patriots hätten den Titel bereits gewonnen und hätten somit „weniger Druck“ im Endspiel. „Wenn Sie einmal gewonnen haben, gibt es weniger Druck“, sagte Trump. Zudem sei der Quarterback der Patriots, Football-Superstar Tom Brady, ein „Siegertyp“.
Der 39-jährige Brady und Cheftrainer Bill Belichick, die beide bereits bei den Erfolgen von 2002, 2004, 2005 und 2015 dabei, feierte in Houston im Bundesstaat Texas schließlich nach einer Aufholjagd ein 34:28 nach Verlängerung über die Falcons.
Brady, der mit dem brasilianischen Supermodel Gisele Bündchen verheiratet ist, ist damit der erfolgreichste NFL-Quarterback. Er ist mit Trump befreundet - ebenso wie der Eigentümer der New England Patriots, Robert Kraft, und Trainer Belichick.
Trump verpasst die Aufholjagd
Dabei hatte Trump schon um kurz vor 21.00 Uhr Ortszeit die Übertragung des Spiels in seinem Golfclub in Florida verlassen - offensichtlich lustlos, dem sich anbahnenden Untergang seiner Patriots weiter zuzusehen.
Er zog es vor, das Spiel zunächst unterwegs im Radio weiter zu verfolgen, berichteten mitreisende Reporter. Er verpasste so zumindest den Start einer furiosen Aufholjagd seiner Mannschaft, die mit 34:28 über die Atlanta Falcons im fünften Super-Bowl-Sieg endete.
Kurz vor Kickoff in Houston hatte Trump getwittert: „Genießt den Super Bowl“. Dann müsse es aber weitergehen mit dem propagierten Neuaufbau Amerikas: „Danach machen wir weiter“, schrieb er, gefolgt von lauter Großbuchstaben und einem Ausrufezeichen: „Make America Great Again!“
Super Bowl politischer denn je
Einige Fernsehspots während des Spiels waren deutlich politischer als in früheren Jahren. In einem politisch aufgeheizten Amerika sorgten vor allem die Werbung für Budweiser, Coca Cola und den Wohnungsvermittler AirBnB für Gesprächsstoff.
Sie drehten sich um Menschen verschiedener Herkunft, Einwanderung, Akzeptanz und eine bunte Gesellschaft. Mehrere Stunde vor dem Spiel hatten sich einige hundert Demonstranten versammelt, um gegen Trump zu protestieren. Sie zogen unter Sprechchören friedlich durch die Stadt Richtung Stadion, bevor der Zug sich auflöste. Polizeiangaben zufolge kam es zu leichten Verkehrsbehinderungen. (afp, dpa)