Studie Studie: Ostdeutsche Kinder schauen länger fern

Erfurt/dpa. - Dieses Phänomen hänge mit der seit etwa 1999rückläufigen Fernsehnutzung der westdeutschen Kinder und derzumindest bis 2003 immer noch gestiegenen Fernsehdauer der Kinder imOsten zusammen.
Der Untersuchung zufolge wird dagegen das Internet von Kindern inOstdeutschland weniger häufig genutzt. Das dürfte - ähnlich eineretwas geringeren Handynutzung im Osten - auf ein niedrigeresFinanzbudget der Eltern zurückzuführen sein. Auch würden ostdeutscheKinder im höherem Maße alleine vor dem Fernseher sitzen, währendwestdeutsche Mädchen und Jungen noch eher mit Erwachsenen oderanderen Kindern fernsehen.
Laut der Studie schauen in Deutschland die 3- bis 13-Jährigendurchschnittlich 90 Minuten am Tag fern. Damit sei die Fernsehnutzungvon Kindern in den vergangenen Jahren nahezu konstant geblieben. Dieüberwiegende Mehrheit der Kinder habe einen durchschnittlichenFernsehkonsum. Der Anteil der «Vielseher», die mehr als vier Stundenpro Tag vor dem Fernseher sitzen, liege bei fünf Prozent. Spannung,Spaß und Wissenswertes seien Kindern am wichtigsten, wenn sie sichihr Fernsehprogramm auswählten. Ein starkes Interesse gebe esbeispielsweise an Zeichentrick- und Animationsfilmen.
Generell belegt die Untersuchung, dass Kinder auch im Zeitaltervon Spielkonsole und Internet am liebsten vor dem Fernseher sitzen.83 Prozent der 6- bis 13-Jährigen schalteten 2004 jeden oder fastjeden Tag den Fernseher ein. Damit blieb der Anteil im Vergleich zu1990 nahezu unverändert. Neben Radio (32 Prozent) und Musik (22Prozent) hören folgte 2004 auf Platz vier bereits der Computer (20Prozent).
Der Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Udo Reiter, undZDF-Intendant Markus Schächter hoben den Erfolg und die Resonanzdes öffentlich-rechtlichen Kinderkanals (Ki.Ka) hervor. Der Ki.Ka seider Lieblingssender bei der Mehrheit der Kinder, sagte Schächter. DieBindung zu dem Sender beruhe wesentlich auf der Angebotsvielfalt undder Qualität seiner Programme. Reiter sagte: «Wir müssen ein durchVielfalt und Qualität gekennzeichnetes Kinderprogramm anbieten undmöchten Kinder auf angemessene Weise begleiten.» Laut der Studie istder Ki.Ka nach SuperRTL der von den Kleinen am zweithäufigstengesehene Sender.