Stichwort Stichwort: Dioxin
Erfurt/dpa. - Unter dem Begriff Dioxin werden über 50 verschiedene Stoffe zusammengefasst. Das bekannteste ist das als Seveso-Gift bekannt gewordene 2,3,7,8-Tetrachlordibenzodioxin (TCDD). Es ist das gefährlichste der 17 besonders giftige Dioxine und kann in einer Konzentration von einem tausendstel Gramm tödlich sein. Geringe Dioxin-Konzentrationen gelten als gefährlich für das Immunsystem und sind möglicherweise Krebs erregend.
Dioxine entstehen vor allem bei Verbrennungsprozessen, Metallbearbeitung mit hohen Temperaturen sowie bei der Produktion und Anwendung von chlororganischen Verbindungen. Die einmal in die Umwelt gelangten Gifte bauen sich nur sehr langsam ab und reichern sich deshalb auch im Gewebe von Menschen und Tieren an. 90 bis 95 Prozent der Belastung kommt über die Nahrung in den Körper. Sie scheint sich aber zu verringern. Nach Angaben des Umweltbundesamtes halbierte sich etwa in den letzten zehn Jahren der durchschnittliche Dioxingehalt in der Muttermilch.
Zu den Dioxinquellen zählt auch Kraftfutter von Tieren. Als Ursprung gelten dabei die eingesetzten Rohstoffe wie Getreide oder Grünmehl. Das Umweltbundesamt (UBA) empfiehlt eine intensive Reinigung der Rohstoffe, die die Dioxin-Konzentration um bis zu 80 Prozent senken könne.
Die EU-Kommission hat im Juli vergangenen Jahres Grenzwerte für Lebensmittel festgelegt. Demnach darf etwa ein Kilo Schweinefleisch nur die Menge Dioxin enthalten, die einem Billionstel Gramm des Seveso-Dioxins entspricht. Pro Tag nimmt ein Mensch nach Angaben des UBA täglich etwa das 35fache davon auf.