"Schlager sucht Liebe": "Schlager sucht Liebe": DDR-Star Gerda Gabriel sucht in TV-Show nach großer Liebe

Halle (Saale) - An diese schicksalhafte Begegnung kann sich Gerda Gabriel noch in allen Einzelheiten erinnern: Vor 40 Jahren erlebte die Sängerin, die aus dem kleinen Ort Strenznauendorf bei Könnern (Salzlandkreis) stammt, ihren ersten TV-Auftritt. Der DDR-Vorzeige-Cowboy Dean Reed hatte sie in seine Fernsehshow „Der Mann aus Colorado“ eingeladen. Gerda Gabriel, die eigentlich mit bürgerlichem Namen Helzel heißt, sang den Titel „Seit ich ihn sah“ und konnte damit nicht nur die Herzen der Zuschauer erobern.

Zum Finale der Aufzeichnung hat sie den Frauenschwarm kurzerhand geschnappt und mit ihm Rock’n’Roll getanzt. „Nach der Show umarmte mich Dean Reed begeistert und sagte: ,Gerda, du bist eine wunderbare Frau, ich möchte dich heiraten‘“, plaudert die heute 62-Jährige aus dem Nähkästchen. „Er hatte sich in mich verliebt, doch ich war schon vergeben“, erzählt sie weiter.

Gerda Gabriel, die nach ihrem Durchbruch in weiteren DDR-Shows wie „Kessel Buntes“ oder „Schlagerstudio“ auftrat, und Dean Reed blieben Freunde. „Er hat uns oft zu Hause besucht, vor allem, als ich schwanger war. Er wollte unbedingt mein Baby sehen“, denkt sie mit Wehmut an ihn zurück. Drei Wochen, nachdem ihr Sohn im Mai 1986 geboren wurde, kam der Sänger und Schauspieler aus Colorado auf rätselhafte Weise ums Leben.

Reeds musikalische Entdeckung ließ sich im verflixten siebten Jahr ihrer Ehe scheiden. Auch ein weiterer Versuch, sich zu binden, ging schief.

Nach einer längeren Auszeit versucht Gerda Gabriel nun im dritten Anlauf in der neuen RTL-Kuppelshow „Schlager sucht Liebe“ den Mann fürs Lebens zu finden. Die sechs Protagonisten der TV-Romanze, die am Sonntag beginnt, laden dabei jeweils zwei Frauen beziehungsweise Männer zu sich nach Hause ein und lassen sie an ihrem Alltag mit Proben, Promotion und Privatleben teilhaben. „Ich glaube noch fest an die Liebe. Mein Traummann sollte humorvoll, unternehmungslustig und musikbegeistert sein“, nennt Gerda Gabriel die Dinge, auf die sie wert legt. Sie selbst ist eine Frohnatur, liebt Reisen, die Natur, die Musik und Tiere.

Moderiert wird die Sendung, die jeweils sonntags in sechs Folgen ausgestrahlt wird, von der Schweizerin Beatrice Egli. Der Kölner Sender will mit der Show an den Erfolg seines Formats „Bauer sucht Frau“ anknüpfen. Dass sich Gerda Gabriel eines Tages übers TV auf Männersuche begibt, hätte keiner ihrer Mitschüler aus der EOS „Karl Marx“ (heute „Carolinum“) in Bernburg gedacht. Die kesse Blonde, die dort 1974 ihr Abitur machte, galt als Stimmungskanone. Keine Klassenfete oder kein Schulfest, bei dem sie nicht die Klampfe in die Hände nahm und Hits von Janis Joplin und Bob Dylan interpretierte. „Ich spürte, dass die Musik meine Berufung war“, so die Sachsen-Anhalterin. Schon im Alter von 15 Jahren ist sie mit Rockbands in der Region aufgetreten. Später ging sie mit Big Bands auf Tour. Zeitgleich absolvierte sie ein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar.

Als die DDR zusammenbrach, musste sich Gerda Gabriel wie viele ihrer Berufskollegen auf neue Herausforderungen einstellen. Durch Zufall geriet sie an einen Musikmanager aus Bayern, der sie auf die volkstümliche Musikschiene setzte. Mit Erfolg. Es folgten zahlreiche Fernseh-Auftritte in „Achims Hitparade“, im „Oberhofer Bauernmarkt“ und in Carmen Nebels Show „Musik für Sie“. Sie verzückte Kanzlerin Angela Merkel als Tina-Turner-Double und kreierte mit „Susi Sause“ eine eigene Kinderfigur.

Inzwischen wohnt sie in Erfurt. Beruflich ist ihr Leben ausgefüllt. „Was mir nur noch fehlt, ist ein Mann an meiner Seite“, so der Volksmusik-Star. Ob sie ihn im TV bei „Schlager sucht Liebe“ gefunden hat?

››„Schlager sucht Liebe“ am Sonntag um 19.05 Uhr bei RTL

(mz)