«Stars in der Manege» «Stars in der Manege»: Muskelkater für einen guten Zweck

München/dpa. - Der federführende Veranstalter, die «Abendzeitung», hofft auch indiesem Jahr auf Spenden in Höhe von 100 000 Mark (51 100 Euro). Dafürließen sich Stars und Zirkusdirektion ein rundes Programm einfallen,bei dem sich Promi-Nummern und die Einlagen echter Manegen-Profisabwechselten. Den Anfang machte Schauspieler Sky du Mont alsclownesker Gewichtheber. Ihm folgte TV-Kollegin Maria Furtwängler,die ARD-Nachrichtensprecher Jens Riewa fesselte und zu zersägendrohte. Doch kaum hatten die beiden großen Sägeblätter den Kasten, inden sich Riewa gequetscht hatte, zertrennt, erschien dieser hoch obenauf der Tribüne. «Da hat ich ganz schön Angst, aber hingeschaut habich trotzdem», kommentierte die kleine Johanna im Publikum.
Danach betätigte sich ZDF-Fernsehkommissar Stubbe (WolfgangStumph) vermeintlich furchtlos als Dompteur eines Seelöwens. «Ichhatte allerdings die Phonetik sämtlicher Befehle zu Hause kalt geübt- vor allem nachdem mir der Dompteur seine Narben gezeigt hatte»,sagte er nach der Vorführung. Ihm folgte Quizmeister Jörg Pilawa miteiner zauberhaften Nummer hoch über der Manege. Kopfüber, nur voneinem durchsichtigen Seil gehalten, schien er sich über dieSchwerkraft hinwegzusetzen. «Das ist schon brutal. Das Blut schießteinem natürlich sofort von den Beinen in den Kopf. Ich habe fünf Tagetrainiert, um dem standzuhalten und nicht sofort ohnmächtig zuwerden», sagte er.
Absoluter Publikumsliebling war aber die Nummer von SchauspielerinEsther Schweins. Wie eine Königin schritt die ausgebildete Tänzerindurch die Manege und bot im Anschluss mit dem Team «Golden Pyramid»Zeitlupenakrobatik. Dabei zeigte sie nicht nur ihren durchtrainiertenKörper im Bikini, sondern führte Hebe- und Balancekunststücke auf,als hätte sie in ihrem Leben nichts anderes gemacht. ZirkuschefinChristel Sembach-Krone zeigte sich begeistert und honorierte dieNummer mit dem Ritterschlag der Zirkuskunst: «Mit dieser Aufführungwürde ich Esther Schweins sofort engagieren.» Dafür hatte sich dieSchauspielerin im Vorfeld aber auch mächtig gequält. «Nach dem erstenTraining hatte ich so einen Höllenmuskelkater, dass ich erstmal einpaar Tage pausieren musste», gab sie nach der Aufführung zu.
Ob es Coulthards Zauberkünste waren, Pilawas Kopfüber-Nummer oderdie russischen Trapezkünstler, die sich in zwölf Metern Höhe ihreKollegen zuwarfen - jedermann bewegte wohl die Frage, die sich diekleine Johanna laut stellte: «Wie machen die das denn bloß?» Bei«Stars in der Manege» bewahrheitete sich einmal mehr der Satz vonErnest Hemmingway: «Der Zirkus ist der einzige Ort der Welt an demman mit offenen Augen träumen kann.»