Sport Sport: Extrem-Skater ist mit 300 Stundenkilometern unterwegs

Dortmund/dpa. - Offiziell ist er Student der Kunststofftechnik. Doch eigentlich hat Dirk Auer seine Berufung längst gefunden: Der 33-Jährige ist Extrem-Inline-Skater. Beim Sechs-Tage-Rennen in Dortmundwill er am Freitag gegen die Radprofis antreten und den 1000-Meter- Bahnrekord unterbieten - mit zwei zusammen geschweißten, düsengetriebenen Woks.
Auer träumt vom Fliegen: «Ab 100 Stundenkilometer kriegt der Wokeine Art Unterdruck, er hebt tatsächlich ein bisschen ab», schwärmtder sportlich-durchtrainierte Mann. Ganz so schnell wird sein Düsen-Wok auf dem Dortmunder Rund zwar nicht werden - auf der Bob-Bahn habees jedoch schon geklappt. Um diese Momente zu erleben, verdrängt Aueralle Gefahren. Dabei ist seine Liste schmerzhafter Verletzungen lang:Beim Versuch, mit Inlinern auf einer Achterbahn zu fahren, brach ersich das Schienbein. Mehrere Hand- und Fersenbrüche sowieGehirnerschütterungen hakt Auer ab: «Das kann passieren, das ist dannPech. Man muss wieder aufstehen und weitermachen», lacht er.
Weiter, immer weiter ging es für Auer tatsächlich. Als ihm Inline-Marathons nicht mehr reichten, unternahm er extremere Touren: In dreiWochen von Spanien nach Polen oder in 24 Stunden von Frankfurt nachMünchen. Inzwischen geht es ihm nicht mehr um Ausdauer-Rekorde,sondern um Tempo. Auer ließ sich auf seinen Rollen von Motorrädernund Rennwagen ziehen und hält derzeit den Weltrekord mit einerGeschwindigkeit von 307 Stundenkilometern. Auch das reicht ihm nicht.Sein Traum ist es, die 200-Meilen-Grenze (etwa 321 Stundenkilometer)zu knacken.
An dem Plan arbeitet der Frankfurter seit drei Jahren. Dabeihelfen soll ein Düsen-Jet. «Ich will mich seitlich am Jet festhaltenund von 0 auf 200 beschleunigen lassen. Der Jet hebt ab, ich haltemich fest und springe irgendwann mit dem Fallschirm ab», schildertAuer. «Ich will auf jeden Fall der erste sein, der 200 Meilen dieStunde schafft.»
Seine Eltern sind wenig begeistert von Dirks Abenteuern. Auch eineFreundin habe er durch sein Hobby schon verloren. «Ich kann abernicht anders», sagt Dirk: «Was soll ich machen? Ich muss das tun.»