1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Spirituosen: Spirituosen: Jägermeister hat die Top Ten der Weltrangliste erreicht

Spirituosen Spirituosen: Jägermeister hat die Top Ten der Weltrangliste erreicht

Von Anita Pöhlig 09.03.2007, 13:22
Im Werk Kamenz der Mast-Jägermeister AG überwacht am Mittwoch (28.04.2004) Cornelia Körner die Abfüllanlage. (Foto: dpa)
Im Werk Kamenz der Mast-Jägermeister AG überwacht am Mittwoch (28.04.2004) Cornelia Körner die Abfüllanlage. (Foto: dpa) dpa

Wolfenbüttel/dpa. - Amerika, Italien, Australien, Polen - Jägermeister ist in mehr als 70 Ländern auf dem Markt. Nun hat derKräuterlikör aus dem niedersächsischen Wolfenbüttel den in derBranche begehrten Sprung in die Top Ten der internationalenWeltrangliste der amerikanischen «Impact» geschafft. An diesemFreitag besucht Vorstandschef Hasso Kaempfe in Berlin zahlreicheBotschaften. «Wir haben uns gefreut, und die Länder haben dazubeigetragen.» Die besonderen Werbe- Strategien desFamilienunternehmens haben erheblich zum Erfolg beigetragen.

Kaempfes Vorgänger Günter Mast machte die einst nur regionalbekannte Marke in den sechziger und siebziger Jahren mitTrikotwerbung und Anzeigensprüchen in ganz Deutschland bekannt. 1970beginnt Jägermeister auch systematisch mit dem Export. Nach denBenelux-Staaten folgen Dänemark, USA und Italien. Mittlerweile werden74 Prozent der Produktion im Ausland verkauft, größter Markt ist dieUSA mit 36 Millionen 0,7-Liter-Flaschen. Derzeit ist Asien im Visierder Wolfenbütteler. Mit einer Steigerung von fast 15 Prozent hat derKräuterlikörhersteller im vergangenen Jahr insgesamt 53,5 MillionenLiter abgesetzt. Die Gewinnzahlen sollen Ende April bekannt gegebenwerden.

«Wir lassen uns in jedem Land Zeit», berichtet Kaempfe. Und auch,wenn weltweit in jeder grünen Flasche die gleiche Kräutermischungist, die Werbung sieht in jedem Land anders aus. So werben dieHirsche Rudi und Ralph nur im deutschen Fernsehen für das Produkt, inItalien sind es verliebte Paare. «TV-Spots machen nur einen kleinenTeil der Werbung aus», sagt Kaempfe. So werden in einigen LändernTouren organisiert und Bands gesponsert. Das Konzept ging auf: Mitseinen Aktionen schaffte das Unternehmen den Imagewechsel vom Opa-Getränk zum In-Drink.

«So ein Imagewechsel ist extrem schwierig», sagte Professor MartinBenkenstein vom Institut für Marketing & Dienstleistungsforschung derUniversität Rostock. Jägermeister habe innerhalb relativ kurzer Zeitden Wechsel geschafft. Einen höheren Anteil am Erfolg als TV-Spotsoder Rocktouren haben seiner Meinung nach junge Promotionsteams, diedurch die Kneipen und Diskotheken ziehen, Spiele veranstalten,Werbeartikel verteilen und den Likör anbieten.

Das sieht Kaempfe ähnlich wenn es darum geht, neue Märkte zuerobern. «Wenn ein Chinese zum Beispiel vor einem Regal im Supermarktsteht, kann er mit Jägermeister wenig anfangen. Wenn ihm in seinerLieblingsbar eine junge Dame ein Glas anbietet, dann probiert erschon mal.»

Mit diesem Konzept hat es der Kräuterlikör nun von Platz 13 aufRang 9 in der internationalen Weltrangliste der so genannten PremiumSpirituosenmarken geschafft - in einer Reihe unter anderem mit Markenwie Bacardi, Baileys oder dem Sieger Smirnoff. Im laufenden Jahr willKaempfe vor allem in China, Korea und Japan, aber auch in Mexiko undBrasilien den Menschen das Getränk aus Deutschland näher bringen.