Spanien Spanien: 41 Tote bei U-Bahn-Unglück in Valencia
Valencia/dpa. - Unter denToten sind 30 Frauen. Bis zum frühen Morgen wurden bis auf eine Fraualle Todesopfer identifiziert. Von den Verletzten lagen zwölf noch imKrankenhaus, bei zweien von ihnen sei der Zustand kritisch, hieß es.
Auch der Lokführer erlag seinen schweren Verletzungen. Von seinerAussage hatten sich die Ermittler Anhaltspunkte zur Unglücksursacheerhofft. Einen Terroranschlag schloss die Polizei aus. Der Unfallgeschah fünf Tage vor dem Besuch von Papst Benedikt XVI. in derostspanischen Hafenstadt.
Nach bisherigen Erkenntnissen war der mit rund 150 Fahrgästenbesetzte Zug der Linie 1 in einem Tunnel mit überhöhterGeschwindigkeit auf die Jesús-Station im Südwesten Valenciaszugerast. In einer Kurve sprangen zwei Waggons aus den Schienen undstürzten um. Anscheinend sei der Zug vor der Station schnellergeworden, statt abzubremsen, meldete der Rundfunk.
Für heute (Dienstag) Abend ist in der Kathedrale von Valencia eineTrauerfeier für die Opfer geplant, zu der auch König Juan Carlos undKönigin Sofía erwartet werden. Ministerpräsident José Luis RodríguezZapatero brach wegen des Unglücks einen Indien-Besuch ab und wirdebenfalls an der Trauerfeier teilnehmen. Die Regierung der RegionValencia kündigte eine dreitägige Staatstrauer an. BundeskanzlerinAngela Merkel sandte Zapatero ein Beileidstelegramm.
Die U-Bahn-Linie, auf der das Unglück geschah, ist die älteste dervor 18 Jahren eröffneten Metro Valencias. Im September waren beieinem Zusammenstoß zweier U-Bahn-Züge auf derselben Linie 35 Menschenverletzt worden. Die Stadtverwaltung wies darauf hin, dass derUnglückszug erst vor wenigen Tagen überholt worden sei. Außerdem seidas Metronetz kürzlich für fast 130 Millionen Euro modernisiertworden. Die Gewerkschaften erklärten dagegen, das 150 Kilometerumfassende Schienennetz sei veraltet und werde nicht ausreichendgewartet.
Papst Benedikt XVI. wird am Samstag zum 5. katholischenWeltfamilientreffen erwartet, das derzeit in Valencia stattfindet.Zehntausende Pilger aus aller Welt sind bereits dort eingetroffen. Ander Papst-Visite werde sich nichts ändern, hieß es. Zu demGottesdienst am Sonntag werden bis zu 1,5 Millionen Menschenerwartet.
