Space Shuttle Space Shuttle: Das Problem des Landeanflugs

Washington/dpa. - Landeanflüge gelten in der Luftfahrt seit jeher als einer der schwierigsten Momente jedes Fluges. Das ist in der Raumfahrt nicht anders. In den vergangenen 42 Jahren gab es bei den Landeanflügen von Raumfähren und -kapseln der NASA, im Gegensatz zu den Russen, allerdings keine Probleme.
Um von seiner Umlaufbahn in den Landeanflug zu gehen, dreht sich ein Shuttle einmal um sich selbst und zündet dann für drei Minuten die Triebwerke. Dieser «Deorbit Burn» verlangsamt den Raumpendler von etwa 28 000 auf mehrere hundert Kilometer in der Stunde. Gestartet wird das Programm etwa eine halbe Erddrehung vor dem Landeplatz: Ist Florida als Landeplatz ausersehen, wird das Landemanöver über dem Indischen Ozean eingeleitet. Das kurze Zünden der Triebwerke ist das einzige aktive Bremsmanöver des Raumgleiters. Der Rest des Fluges wird er lediglich durch die Atmosphäre verlangsamt.
Etwa 25 Minuten später erreicht der Orbiter die Erdatmosphäre. Kurz zuvor, in etwa 120 Kilometer Höhe, lässt der Kommandant den überflüssigen Treibstoff ab. Danach hebt die Fähre ihren Bug, damit nur der schwarze Schutzschild auf ihrer Unterseite der Eintrittstemperatur von rund 1600 Grad Celsius ausgesetzt ist. In der Erdatmosphäre werden erstmals während des Flugs die Heckruder genutzt. Etwa 40 Kilometer über der Erde übernehmen Computer die Steuerung des jetzt zum Flugzeugs gewordenen Gleiters.
Erst in etwa 15 Kilometern Höhe steuert wieder der Kommandant. Das Shuttle geht in einen sturzflugähnlichen Landeanflug, sieben Mal steiler und 20 Mal schneller als bei einer Linienmaschine. Erst in gut 600 Meter Höhe zieht der Pilot den Pendler steil nach oben, verlangsamt so den Flug und fährt das Fahrwerk aus. Mit gut 350 Kilometern in der Stunde landet der Orbiter dann und wird von einem Fallschirm gebremst.