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Sojus zur ISS Sojus zur ISS: Astronauten sitzen im All fest

27.03.2014, 09:10

Moskau - Wegen einer schweren Computerpanne ist die Ankunft von drei Raumfahrern bei der Internationalen Raumstation ISS vorerst gescheitert. Das Andockmanöver der russischen Sojus-Kapsel wurde um zwei Tage auf die Nacht zum Freitag verschoben, wie die Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte. Grund seien Probleme mit einem System zu Orientierung im All.

Der Präsident des Raketenbauers Energija, Witali Lopota, sprach von einem „mathematischen Fehler“. Die genaue Ursache sei aber bisher nicht bekannt. Die drei Raumfahrer aus Russland und den USA seien nicht gefährdet. Die Flugleitzentrale forderte die Besatzung aber auf, in der engen Sojus ihre dicken Raumanzüge abzulegen.

34 Mal um die Erde

Das Andockmanöver ist nun für die Nacht zum Freitag geplant. Vor dem Andocken wird die Kapsel 34 Mal um die Erde kreisen, statt wie ursprünglich geplant viermal. Die Russen Alexander Skworzow und Oleg Artemjew sowie der US-Amerikaner Steve Swanson hätten dem Flugleitzentrum zufolge genug Trinkwasser und Nahrung für den nun zweitägigen Flug dabei.

Die Tatsache, dass die drei Männer nun zwei Tage länger als geplant in der engen Kapsel verbringen müssen, bezeichnete Andreas Schütz vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln-Porz als „nicht ungewöhnlich“. Früher hätte die Reise zur ISS ohnehin zwei Tage gedauert. Der Expressflug sei erst seit einem Jahr technisch möglich. „Für die Raumfahrer ist das nun eine Situation, auf die sie gut vorbereitet sind.“ Die Männer könnten sich innerhalb der Kapsel und der Docking-Station frei bewegen. Die Raumfahrer waren am Dienstagabend pünktlich um 22.17 Uhr MEZ vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan abgehoben und sollten um 4.04 Uhr MEZ an der ISS andocken. Während des Fluges tauchten aber technische Probleme auf. Vermutlich löste der Bordcomputer nicht das nötige Signal zur Änderung der Flugbahn aus.

In 400 Kilometern Höhe

Bis Mitte September sollen die Raumfahrer Experimente auf der Raumstation in mehr als 400 Kilometern Höhe erledigen. Die Panne hat auch Einfluss auf die geplanten Versuche, da der gut fünfmonatige Aufenthalt genau durchgetaktet ist. Derzeit arbeiten Koichi Wakata als erster japanischer ISS-Kommandeur sowie der Russe Michail Tjurin und der US-Amerikaner Rick Mastracchio in der Raumstation. Diese drei Besatzungsmitglieder sollen Mitte Mai zur Erde zurückkehren. (dpa, kst)