Skurrile Gesetze in USA Skurrile Gesetze in USA: Sexverbot für Elche und Vorfahrt für Vögel
Washington/dpa. - Von so viel Tierfreundlichkeit können dieElche in Fairbanks (Alaska) nur träumen: Sex auf der Straße ist fürsie verboten.
Das sind nur einige von hunderten, ja tausenden skurrilen Gesetzenund örtlichen Verordnungen, die es im Land der unbegrenztenMöglichkeiten gibt. Sie sind Überbleibsel vergangener Zeiten, dasheißt, sie wurden schlicht vergessen, bestehen also noch auf demPapier, aber werden schon längst nicht mehr angewendet. Viele Gesetzebeziehen sich auf die öffentliche Moral und haben ihren Ursprung impuritanischen Neuengland des 17. Jahrhunderts, etwa ein Flirt-Tabuauf offener Straße in Little Rock (Arkansas) oder eine Vorschrift inTucson (Arizona), nach der nur Männer Hosen tragen dürfen. Eine ganzeReihe antiquierter Gesetze wurde mittlerweile auch offiziellabgeschafft - in manchen Fällen, nachdem sie plötzlich jemand wiederernst genommen hatte.
So fiel 1999 in Michigan ein Mann auf einer Kanutour ins Wasserund danach aus allen Wolken. Ihm wurden ein Bußgeld von 75 Dollar unddrei Tage Gemeindearbeit aufgebrummt, weil er beim Sturz ins kalteNass einen lauten Fluch ausstieß und damit gegen ein Gesetz aus demJahr 1898 verstieß. Im Jahr 2003 erklärte ein Berufungsgericht dieVorschrift dann für ungültig, und das Urteil wurde aufgehoben.
Vor Gericht landete auch der Fall einer Frau in North Carolina,die mit ihrem Freund zusammenlebt. Ihr Arbeitgeber, ein Sheriff,forderte sie auf, ihren Liebhaber zu heiraten, aus der gemeinsamenWohnung auszuziehen oder zu kündigen. Dabei berief er sich auf einGesetz von 1805, das ein Zusammenleben ohne Trauschein verbietet.Laut Nachforschungen der Bürgerrechtsunion (ACLU), die für die Frauvor Gericht zog, hat es in North Carolina seit Ende der neunzigerJahre sieben Verurteilungen auf der Basis des Statuts gegeben, dasheute noch in insgesamt sieben US-Bundesstaaten existiert.
Gleich eine ganze Reihe von Internetseiten widmet sich nochbestehenden oder inzwischen abgeschafften bizarren Vorschriften.Experten warnen, dass sich in manchen Fällen die einstige Existenznicht verifizieren lässt. Aber so oder so darf geschmunzelt werden -etwa über ein Verbot für Männer in Miami (Florida), trägerloseKleider zu tragen. In Missouri dürfen sie sich nur mit staatlicherGenehmigung rasieren, und in Logan County (Colorado) ist es ihnennicht gestattet, schlafende Frauen zu küssen.
Wer in San Francisco (Kalifornien) sein Auto poliert, darf dabeikeine ausgemusterte Unterwäsche benutzen, und in Sarasota (Florida)droht Unheil für jeden, der singt, wenn er Badekleidung trägt.Spitzbärte sind in Massachusetts ebenso tabu wie Duelle mitWasserpistolen. In Rumford (Maine) sind Vermieter ausdrücklich perGesetz gegen Bisse ihrer Mieter geschützt, und in Vermont darf mannicht unter Wasser pfeifen. Glück für alle in Natoma (Kansas), dieein gestreiftes Hemd tragen: Auf sie dürfen keine Messer geworfenwerden. In Kentucky schließlich ist es den Frauen verboten, vier Maldenselben Mann zu heiraten - aber wer will das auch schon?