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Singapur Singapur: 23-jährige Deutsche wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt

21.06.2002, 06:02
Julia Suzanne Bohl
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Singapur/dpa. - Nach ihrer Verhaftung Mitte März hatte Julia Bohl zunächst dieTodesstrafe wegen Drogenhandels in einem schweren Fall gedroht. MitteMai ließ das Gericht dann sämtliche Vorwürfe des Drogenhandelsfallen.

Bohls Anwalt Subhas Anandan hatte am Freitag um eine nicht zuharte Strafe für seine Mandantin gebeten. Der Anwalt sagte, dieAngeklagte sei eine «guter» Mensch. Sie sei immer ein guter Menschgewesen. Der Anklagevertreter verlangte dagegen mit Blick auf densteigenden Drogenkonsum in dem südostasiatischen Stadtstaat eineharte Bestrafung.

Das Schuldbekenntnis solle dem Gericht Entgegenkommensignalisieren, verlautete Ende Mai aus dem Umfeld des Verfahrens. DieStaatsanwaltschaft habe in einer Vorverhandlung zugestimmt, sichneben dem Konsum und Besitz von Rauschgift auf einen drittenAnklagepunkt zu konzentrieren, wonach die heute 23-JährigeDrogenhandel in ihrer Wohnung zugelassen habe, sagte Anandan.

Nach ihrer Verhaftung Mitte März hatte damals der 22-Jährigenzunächst die Todesstrafe wegen Drogenhandels in einem schweren Fallgedroht. Wenig später nahm das Gericht diese Anklage zurück, nachdemeine Analyse der in ihrem Umfeld sichergestellten 687 Gramm Cannabisnur 281 Gramm reines Rauschgift enthielten. Erst ab einer Menge von500 Gramm ist der Tod durch den Strang zwingend vorgeschrieben.