«Sexy Cora» «Sexy Cora»: Narkosefehler löste offenbar Herzstillstand aus
Hamburg/dapd. - Nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung(Mittwochausgabe) liegt das abschließende Gutachten der HamburgerRechtsmedizin vor, wonach der Herzstillstand der 23-Jährigen durcheinen Fehler der Anästhesistin bei der Beatmung ausgelöst wordensein soll. Zudem sollen bei den Wiederbelebungsversuchen Fehlergemacht worden sein. Die Hamburger Staatsanwaltschaft wollte denInhalt des Gutachtens am Mittwoch auf dapd-Anfrage nichtkommentieren.
«Sexy Cora», die 1987 in Berlin geboren wurde und mitbürgerlichem Namen Carolin Wosnitza hieß, hatte am 11. Januar beieiner Brustvergrößerungs-Operation in der Hamburger Alster-Klinikeinen Herzstillstand erlitten und danach zunächst im künstlichenKoma auf der Intensivstation im Universitätsklinikum Eppendorf (UKE)gelegen. Neun Tage später war sie laut Obduktionsbericht an einerHirnlähmung gestorben.
Die Staatsanwaltschaft dehnte daraufhin ihre Ermittlungen auf denStraftatbestand der fahrlässigen Tötung aus, nachdem sie zuvorbereits wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt hatte. DieUntersuchungen richten sich gegen eine zur Tatzeit 54-jährigeAnästhesistin und einen 49-jährigen Chirurgen. Bei einerVerurteilung drohen den Ärzten bis zu drei Jahre Haft.
Zwtl.: Klinik hatte Vorwürfe stets bestritten
«Sexy Cora», 2010 Teilnehmerin der RTL2-Show «Big Brother»,wollte sich die Brüste Medienberichten zufolge von 70 F auf 70 Gvergrößern lassen, mit 800 Gramm Silikon in jeder Brust. Es wäreihre sechste Operation dieser Art gewesen. Die Alster-Klinik hatteden Vorwurf des Behandlungsfehlers stets zurückgewiesen.
Weder bestätige noch dementiere die Staatsanwaltschaft den Inhaltdes Gutachtens, sagte der Hamburger Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllersauf dapd-Anfrage. Es handele sich bei dem Gutachten um dieUntersuchung eines Anästhesie-Sachverständigen, dass derAnklagebehörde seit Mitte September vorliege. Der Gutachter sei EndeJuli beauftragt worden.
Möllers zufolge liegt den Anwälten der beschuldigten Medizinerdas Gutachten ebenso vor wie der Nebenklage. Die Anästhesistin undder Chirurg hätten bis Ende des Monats die Gelegenheit zurStellungnahme. «Erst danach werden wir eine abschließende Bewertungvornehmen», sagte der Oberstaatsanwalt.