Satiremagazin "Der Postillon" Seid seit oder seidt? MDR fällt auf Fake-Meldung vom Postillon rein

Halle (Saale) - Der Mitteldeutsche Rundfunk ist auf eine Meldung des Satire-Onlinemagazins „Der Postillon“ hereingefallen. Wie das Magazin auf Facebook schreibt, hat der MDR die „Meldung 'Rechtschreibreform: Aus "seid" und "seit" wird einheitlich "seidt"' in einem Radiobeitrag über 20 Jahre Rechtschreibreform ungeprüft übernommen." In einem Radiobeitrag hatte eine Redakteurin von "MDR aktuell" die Information übernommen.
Nachdem der Postillon den Fauxpas via Facebook verbreitete, teilten über 1.400 User den Beitrag, bereits 12.000 Likes hat der Post auf Facebook.
Der MDR meldete sich am Mittwoch bei Twitter, man wolle den Vorfall prüfen.
Wenig später veröffentlicht der Sender eine offizielle Erklärung auf seiner Webseite: „Die Redaktion von MDR 1 RADIO SACHSEN und die Autorin bedauern den Fehler“, so die Presseabteilung des MDR. Weiter hieß es: „Die Reporterin hatte die Information bei ihren Recherchen erhalten und leider nicht gegengeprüft. Offensichtlich geht diese Information auf eine Mitteilung der Satireseite ‚Der Postillon‘ zurück. Die Meldung war der Reporterin zu dieser Zeit nicht bekannt.“
Auch AfD fiel auf Postillon rein
Wenig tröstlich: Der Sender ist nicht das erste prominente Opfer der Satire-Webseite. AfD-Politikerin Beatrix von Storch war im Sommer auf eine Meldung hereingefallen. In der Meldung hieß es die Fußballnationalmannschaften werden abgeschafft. Dafür solle es ein EU-Team geben. Von Storch reagierte mit einem wirren Facebook-Post. (mz/ts)