Seefahrt Seefahrt: Containerschiff rammt Brücke zwischen dänischen Inseln

Kopenhagen/dpa. - Die Kommandobrücke des Schiffes wurde komplett abgerissen.
Die 20 Kilometer lange Querung des Großen Belt mit zwei Brückenund einem Tunnel verbindet Kopenhagen und die Insel Seeland mit derNachbarinsel Fünen. Die «Karen Danielsen» war am Donnerstagabend aufdem Weg von Svendborg nach Finnland und hätte dafür eigentlich einenKurs von der Brücke weg in Richtung Südosten nehmen müssen.Stattdessen fuhr der 1985 in Hamburg gebaute und auf den Bahamasregistrierte Frachter aber in Richtung Norden auf die fürSchiffspassagen viel zu niedrige und deshalb gesperrte Westbrücke zu.
Der kurz zuvor von Bord gegangene Lotse Søren Munk sagte imRundfunk: «Der Steuermann muss akut krank geworden oder eingeschlafensein.» Entgegen den Vorschriften war er allein auf der Brücke.
Die Rettungszentrale in Århus räumte ein, dass die zurVerhinderung von Irrfahrten mit einem speziellen Radarsystemausgerüstete Kontrollstation in Korsør versagt habe. Die mit dreiMann besetzte Station hätte bei Befolgung der Vorschriften zehnMinuten Zeit gehabt, die «Karen Danielsen» vor dem auf denRadarschirmen zu erkennenden Kurs zu warnen. «Es hat leider bis zumUnglück keinen Funkkontakt gegeben», sagte ein Sprecher derRettungszentrale.
Der Kapitän erlitt schwere Verletzungen. Drei weitere Mitgliederder kroatischen Besatzung wurden leicht verletzt. Durch den Aufprallwurde in die Fahrbahn der 1998 eingeweihten Brücke ein fünf Meterbreites Loch geschlagen. Die Stabilität wurde nicht beeinträchtigt.
