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Polizistin stirbt auf A61 Schwerer Unfall in NRW: Lkw kracht auf A61 in Streifenwagen - junge Polizistin tot

28.12.2017, 10:12
Der völlig zerstörte Polizeiwagen wird auf der A61 abtransportiert.
Der völlig zerstörte Polizeiwagen wird auf der A61 abtransportiert. dpa

Düsseldorf - Nach dem schweren Verkehrsunfall mit einer getöteten Polizistin am Niederrhein ist Haftbefehl gegen den 48-jährigen Lkw-Fahrer erlassen worden. Dies sei wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, der fahrlässigen Tötung und fahrlässiger Körperverletzung erfolgt, sagte eine Sprecherin der für den Fall zuständigen Polizei Mönchengladbach. 

Die Polizei kann ein absichtliches Verschulden des nicht ausschließen. „Es konnte bislang nicht ausgeräumt werden, dass der Lkw-Fahrer mit bedingtem Vorsatz gehandelt hat und absichtlich auf den Wagen zugesteuert ist“, sagte eine Sprecher der Polizei in Mönchengladbach am Donnerstag. Deshalb werde auch wegen Mordverdachts ermittelt. 

Nach Polizeiangaben war der 48-jährige Lkw-Fahrer am Donnerstag erneut lange vernommen worden.

Die Besatzung des auf der A61 gerammten Streifenwagens konnte nach Einschätzung der Polizeigewerkschaft GdP nicht absehen, wie sich der betrunkene Fahrer in dem herannahenden Lastwagen verhält. Für die beabsichtigte Kontrolle hätten die Beamten nur zwei Möglichkeiten gehabt: Den Lastwagen abzuwarten und entweder hinterher oder voraus zu fahren, um den Fahrer mit Anhaltezeichen zum Stopp am nächsten Rastplatz zu bewegen, sagte der Vizechef der GdP in NRW, Rainer Peltz, am Donnerstag. „Die Möglichkeiten abzuwägen ergibt sich aus der jeweiligen Einsatzlage.“

Bei der Kollision am Mittwochabend auf der Autobahn 61 bei Viersen war eine 23 Jahre alte Polizistin getötet worden. Eine Beamtin wurde lebensgefährlich, ein weiterer Kollegen schwer verletzt. Nach Polizeiangaben rammte der 48 Jahre alte Lkw-Fahrer mit seinem Sattelzug den Streifenwagen, in dem die Beamten auf der Standspur warteten. Die Streife hatte den in Schlangenlinien fahrenden 48-Jährigen kontrollieren wollen.

Der Fall zeige, dass Beamte realen Gefahren ausgesetzt seien, während sie für die Verkehrssicherheit der übrigen Verkehrsteilnehmer sorgten, sagte Peltz. (dpa)