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Schwerer Unfall auf RWE-Großbaustelle

25.10.2007, 20:05

Grevenbroich/dpa. - Beim Einsturz eines riesigen Stahlgerüsts auf einer Großbaustelle in Grevenbroich sind am Donnerstag mindestens fünf Arbeiter aus mehr als 100 Metern Höhe in den Tod gestürzt. Sechs Männer wurden schwer verletzt, als Teile des 100 Tonnen schweren Gerüsts auf der Baustelle eines Braunkohlekraftwerks umstürzten.

Drei Leichen wurden auf dem Boden geborgen, wie der Krisenstab mitteilte. Zwei Tote hingen in großer Höhe in den Streben des Gerüsts und konnten aus Sicherheitsgründen zunächst nicht geborgen werden. Ein Mensch wurde bis zum Abend noch vermisst, wie ein Sprecher des Rhein-Kreises Neuss sagte. Das Gelände am Unfallort wurde großräumig abgesperrt. Insgesamt waren fast 300 Rettungskräfte und mehrere Rettungshubschrauber im Einsatz.

Der Grund für das Unglück auf einer der größten Baustellen Europas, wo der Energiekonzern RWE das modernste Braunkohlekraftwerk der Welt errichtet, ist noch unklar. Frühestens am Freitag rechneten die Ermittler mit ersten Erkenntnissen. Auf der Baustelle mit einer Fläche von rund 50 Fußballfeldern arbeiten derzeit mehr als 1000 Menschen.

Unmittelbar nach dem Unglück hatte der Kreis Katastrophenalarm ausgelöst. Feuerwehren aus Düsseldorf und Köln unterstützten die Helfer. Die Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) zeigte sich erschüttert über den Unfall und begab sich sofort zum Unglücksort. Dort sprach er den Angehörigen sein Beileid aus: «Ich bin mit den Gedanken in dieser schweren und tragischen Stunde bei Ihnen. Den Hinterbliebenen der Opfer gilt mein Mitgefühl.»

RWE-Vorstandschef Jürgen Großmann versicherte, die Unfallursachen aufzuklären: «Im Namen des Vorstands der RWE AG spreche ich den Angehörigen der Verstorbenen mein tief empfundenes Beileid aus. Ich hoffe, dass die Schwerverletzten gerettet werden können.»

Der nordrhein-westfälische Innenminister Ingo Wolf (FDP) sagte: «Wenn man vor Ort sieht, welche Lasten da runter gefallen sind, weiß man, was da passiert ist.»