Mehrere Länder durchsucht Schwarzarbeit in Baubranche: Ermittler decken Netzwerk auf
Abdeckrechnungen und schwarze Löhne: Ermittler decken ein Schwarzarbeitsnetzwerk im Baugewerbe auf. Es geht um mehrere Millionen Euro.

Frankfurt - Ermittler haben ein organisiertes Schwarzarbeitsnetzwerk im Baugewerbe aufgedeckt. Zwei Menschen wurden festgenommen, wie der Zoll und die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main mitteilten. Demnach wurden insgesamt 23 Wohn- und Geschäftsräume in Hessen, Ludwigshafen am Rhein und Berlin sowie zwei Baustellen durchsucht. Die elf Verdächtigen sollen mehrere Millionen Euro veruntreut haben.
Ermittlungen gegen elf Verdächtige
Konkret richten sich die Ermittlungen gegen sechs Männer und fünf Frauen. Sie werden unter anderem verdächtigt, Steuern hinterzogen und Sozialversicherungsbeiträge veruntreut zu haben.
Den bisherigen Ermittlungen zufolge betreiben einige von ihnen mehrere Servicefirmen, die sogenannte Abdeckrechnungen für Unternehmen in der Baubranche erstellten und verkauften. Weitere Verdächtige sollen ein Unternehmen in der Baubranche geführt haben, das bundesweit Bauleistungen in Höhe von rund fünf Millionen Euro erbrachte.
Den Angaben zufolge soll dieses Unternehmen etliche Löhne schwarz ausgezahlt haben. Grundlage für diese Zahlungen seien die Abdeckrechnungen gewesen. Der Umfang belaufe sich bisherigen Ermittlungen auf rund drei Millionen Euro. Allein für die Träger der Sozialversicherung belaufe sich der bislang ermittelte Gesamtschaden auf rund 1,4 Millionen Euro.
Vermögen gepfändet
Rund 290 Einsatzkräfte waren an den Durchsuchungen beteiligt. Sie vollstreckten Haftbefehle gegen zwei Männer im Alter von 40 und 41 Jahren. Zudem seien Arbeitnehmer vernommen und umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden.
Um die Vermögenswerte der Baufirmen vorläufig zu sichern, erteilte ein Gericht den Angaben nach bereits zwei Vermögensarreste. Diese wurden im Zuge des Einsatzes durch Pfändungen vollstreckt. Die Ermittlungen dauern an.