Schüsse auf Polizisten Schüsse auf Polizisten: "Reichsbürger" ist Jäger mit Jagdschein

Georgensgmünd/Roth - Der „Reichsbürger“, der bei einer Razzia auf Polizisten geschossen hat, ist nach Polizeiangaben Jäger und hat einen Jagdschein. Der Präsident des Polizeipräsidiums Mittelfranken, Johann Rast, sagte am Mittwoch in Roth, der Beschuldigte besitze mehr als 30 Kurz- und Langwaffen. Darunter seien auch zugelassene amerikanische und historische Waffen.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes. Ein Haftantrag sei gestellt, der 49-Jährige solle am Donnerstag zu einem Ermittlungsrichter gebracht werden, sagte Oberstaatsanwältin Anita Traud.
Der Mann hatte am Morgen in Georgensgmünd bei Nürnberg zwei Polizisten mit seinen Schüssen getroffen, einer davon erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Zwei weitere Beamte wurden durch Glassplitter verletzt.
Die Bundesregierung will die Einschätzungen über die Gruppierung überprüfen. Der „erschreckende Vorfall“ werde sicher Anlass sein zu schauen, ob die bisherigen Bewertungen Bestand hätten, sagte ein Sprecher des Innenministeriums.
Der Verfassungsschutz beschäftige sich seit längerem mit Reichsbürgern, von denen sehr viele als Einzelpersonen und in Kleinstgruppen aktiv seien. Das extremistische Potenzial der Reichsbürger beurteile die Bundesregierung als eher nicht so groß. „Wir gehen von einer niedrigen dreistelligen Zahl aus“, erläuterte der Sprecher.(dpa)