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37.000 Erstklässler Schuljahr in Sachsen beginnt mit mehr Schülern

Neues Schuljahr, alte Probleme: Für rund 534.000 Mädchen und Jungen beginnt nach den Ferien wieder die Zeit des Lernens. Die bange Frage nach dem Unterrichtsausfall bleibt.

Von dpa Aktualisiert: 11.08.2025, 11:25
Sachsen startet mit einer steigenden Schülerzahl ins neue Schuljahr (Symbolbild).
Sachsen startet mit einer steigenden Schülerzahl ins neue Schuljahr (Symbolbild). Hendrik Schmidt/dpa

Dresden - Für rund 534.000 Schülerinnen und Schüler in Sachsen hat ein neues Schuljahr begonnen. Darunter sind etwa 37.000 Erstklässler, die erstmals die Schulbank drücken. Die Zahl der Erstklässler sank um etwa 3.500, insgesamt stieg die Schülerzahl aber im Vergleich zum vergangenen Schuljahr um 10.000 an. Das Ministerium führt das in erster Linie auf die Zuwanderung von Familien nach Deutschland zurück. 

Minister beim Thema Unterrichtsausfall optimistisch 

Während Kultusminister Conrad Clemens (CDU) optimistisch ist, den Unterrichtsausfall im neuen Schuljahr spürbar senken zu können, gibt es andernorts Skepsis. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft sieht die kommenden Monate unter düsteren Vorzeichen stehen. Nach ihren Berechnungen sind mehr als 4.000 Lehrkräfte zusätzlich nötig, um den Unterricht mit Ergänzungsbereich komplett abdecken zu können. Im Vorjahr waren rund neun Prozent der Stunden als Folge des Lehrermangels ausgefallen.

Mehr als 1.000 neue Lehrkräfte eingestellt

Nach Angaben des Kultusministeriums stieg das Personal im Schuldienst bezogen auf das Vorjahr um 438 Personen. Immerhin konnten gut 1.114 Lehrerinnen und Lehrer neu eingestellt werden, darunter 885 grundständig ausgebildete Fachkräfte. Dazu kommen 229 Seiteneinsteiger, die sich seit Mai in der Qualifizierung befanden und nun mit dem Unterrichten beginnen. 

Für Schüler und Lehrer ändern sich mit dem neuen Schuljahr einige Dinge. In Deutsch und Mathematik treten aktualisierte Lehrpläne in Kraft. Zudem soll ein Pilotprojekt für fächerverbindenden Unterricht umgesetzt werden. Alle Lehrkräfte können nun einen KI-Assistenten nutzen, den der Freistaat selbst entwickelt hat. Ferner erwarb das Land eine Lizenz für die Plattform „Bettermarks“, die Lernfortschritte analysiert und maßgeschneiderte Aufgaben für die Schüler anbietet.

Kretschmer: Bildung wird auch in Zukunft Priorität haben

Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wünschte auf der Plattform X allen Lehrerinnen und Lehrern, aber vor allem auch allen Schülerinnen und Schülern viel Erfolg und „viele positive Momente“. Die sächsische Regierung werde alles dafür tun, dass Bildung in Sachsen auch in Zukunft Priorität habe. „Mit genügenden Einstellungen, mit genügenden Ausbildungen, mit Schulassistenz, Schulsozialarbeit, mit der Berufsorientierung, mit den vielen Dingen, die zusammengehören.“ Eltern, Schüler und Lehrer seien die drei Säulen, die zusammenwirken müssten, damit Bildung gelinge.

FDP moniert Unsicherheiten für den Schulalltag

Weniger optimistisch zeigte sich die FDP, die nicht im Landtag vertreten ist. Das neue Schuljahr beginne mit großer Unsicherheit, betonte FDP-Landeschef Matthias Schniebel. „Die hektischen Personalverschiebungen von Grundschulen und Gymnasien an die Oberschulen sind noch nicht abgeschlossen. Folglich wissen weder die abgebenden noch die aufnehmenden Schulen genau, wie sie personell aufgestellt sind.“

Der FDP-Chef warf der Regierung eine „kurzfristige und von Aktionismus geprägte Symbolpolitik“ vor. Die Schulen könnten das Schuljahr nicht ordentlich planen. Darunter leide am Ende die Bildungsqualität. Die FDP sprach sich dafür aus, langfristig Lehrpläne zu modernisieren und anzupassen.