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Brüllendes Kind Schreiendes Kind: Edeka wehrt sich gegen Rauswurf-Vorwurf von Linas Mutter

27.04.2016, 08:11
Die Trotzphase stellt viele Eltern und ihre Umwelt vor Herausforderungen.
Die Trotzphase stellt viele Eltern und ihre Umwelt vor Herausforderungen. imago/blickwinkel

Immer wieder wird in Deutschland darüber diskutiert, was Kinder dürfen und wo bei der Erziehung Grenzen zu setzen sind. Wann sind die Eltern gefordert, beim Verhalten ihrer Kinder einzuschreiten? Welche Toleranz kann man von der Umwelt erwarten, wenn Kinder offensichtlich als kleine Tyrannen auftreten?

Aktueller Fall, über den die „Bild“ vor mehreren Tagen berichtete: Die zweijährige Lina wurde angeblich mit ihrer Mutter aus einem Edeka-Markt geworfen, weil das Kind anhaltend schrie. Der Vorfall ereignete sich demnach im bayerischen Fürth, und die Mutter zeigte sich danach fassungslos: „Mein Kind hat weder randaliert noch Regale ausgeräumt. Es war einfach müde“, beschwert sie sich über das Verhalten der Supermarkt-Angestellten.

Kinderfeindliche Umgebung? Nach dem Bericht fühlten sich sicher viele Eltern stigmatisiert, die ihre quengelnden Kinder nicht unter Kontrolle bringen können. Zudem weckt er Erinnerungen an Gastronomen, die kinderfreie Zonen ausrufen. So geschehen in Düsseldorf, wo ein Biergartenbetreiber Maßnahmen gegen lauten und unerzogenen Nachwuchs ergriff und einen Teil des Außengeländes für Kinder sperrte. Immer wieder sorgen auch Schilder in Cafés für Aufsehen, die darum bitten, kleine Kinder nicht mitzubringen.

Edeka wehrt sich

Ob der Fall in Fürth sich aber tatsächlich so abgespielt hat, wie von den Eltern geschildert, ist zweifelhaft. Der „Edeka“- Betreiber stellt Aufnahmen aus Überwachungskameras zur Verfügung. Diese sollen belegen, dass die Eltern ihrer Aufsichts- und Fürsorgepflicht nicht hinreichend nachkamen.

Die kleine Lina schrie eine halbe Stunde lang, heißt es in der „Bild“.  Die Eltern und auch die Oma kümmerten sich nicht darum, so der Marktleiter. Dann habe eine Mitarbeiterin die Eltern gebeten, das Kind aus dem Wagen zu nehmen und zu beruhigen - auch im Interesse des Kindes. „Von einem Rauswurf kann also keine Rede sein“, heißt es weiter.

Die Wahrnehmung von kindlichem Verhalten oder einer angemessenen elterlichen Reaktion kann also sehr unterschiedlich ausfallen. (red)