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Schlaganfall mit 23 Schlaganfall mit 23: Wie sich eine junge Frau zurück ins Leben kämpfte

Von Fabian Lamster 14.01.2018, 16:56

Irland/Polen - Über fünf Monate ist die Studentin Klaudia Rachwal in ihrem eigenen Körper gefangen gewesen, nachdem sie im Oktober 2015 beim Besuch ihrer Eltern in Polen einen Schlaganfall erlitt und unter dem Locked-in-Syndrom litt.

Ab diesem Zeitpunkt änderte sich ihr Leben komplett, da ihr gesamter Körper wie gelähmt war und sie nur noch ihre Augen bewegen konnte, um zu kommunizieren.

„Das war gruselig. Ich wusste genau, was ich sagen wollte, aber der Körper reagierte nicht. Mein Körper machte es mir unmöglich, mich zu bewegen oder auch nur einen Ton von mir zu geben“, schilderte sie dem Dailymail.

Klauda Rachwal kämpft sich nach Schlaganfall zurück ins Leben: Erste Erfolge bereits nach wenigen Monaten

Zu diesem Zeitpunkt hielten sie lediglich ein Beatmungsgerät sowie künstliche Ernährung am Leben. Dann kämpfte sie sich über Monate Stück für Stück zurück ins Leben.

Als sie noch nicht sprechen konnte, kommunizierte sie durch das Blinzeln mit ihren Eltern und Angehörigen und teilte ihnen so Buchstabe für Buchstabe mit, was sie ihnen sagen wollte.

Nach mehreren Wochen im Krankenhaus begann im November 2015 für die junge Frau ein intensives Physiotherapieprogramm, in dem sie langsam wieder jeden Muskel ihres Körpers zu bewegen lernte. So konnte sie vier Monate später ihre Stimme einsetzen und sich langsam wieder normal unterhalten.

Junge Frau besiegt Locked-in-Syndrom: Klaudia Rachwal revanchiert sich für enorme Unterstützung

Im September 2016 konnte die mittlerweile 25-Jährige in ihre Studienstadt Dublin zurückkehren, um dort ihre Erholung fortzusetzen. „Der Weg dahin, wieder gesund zu werden, war lang und anstrengend. Du arbeitest von Tag zu Tag und hast oft das Gefühl, als würdest du keinerlei Fortschritte machen. Aber wenn ich zurückschaue, bin ich unheimlich froh darüber, wie weit ich es schon geschafft habe“, berichtete die 25-Jährige.

Vor allem ihrer Familie, Freunden und den vielen Betreuern sei sie für die enorme Unterstützung unendlich dankbar. Nun gibt die junge Frau diese Unterstützung zurück, indem sie sich selbst für Betroffene von Schlaganfällen sowie des Locked-in-Syndroms einsetzt.

Sie möchte darauf aufmerksam machen, dass Schlaganfälle selbst jungen Menschen passieren können und Betroffenen  Mut machen. (mz)