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Schiffsunglück in Norwegen Schiffsunglück in Norwegen: Gekenterter Frachter war auf Grund gelaufen

21.01.2004, 16:03
Der vor Norwegens Westküste gekenterte Frachter«Rocknes» war vor dem Unglück mit 18 Toten auf Grund gelaufen undLeck geschlagen. (Foto: dpa)
Der vor Norwegens Westküste gekenterte Frachter«Rocknes» war vor dem Unglück mit 18 Toten auf Grund gelaufen undLeck geschlagen. (Foto: dpa) Küstenwache/SCANPIX NORWAY/epa

Bergen/dpa. - Der vor Norwegens Westküste gekenterte Frachter «Rocknes» war vor dem Unglück mit 18 Toten auf Grund gelaufen und Leck geschlagen. Wie Vertreter der norwegischen Schifffahrtsbehörde und der deutschen Prüfgesellschaft Germanische Lloyd am Mittwoch in Bergen erklärten, sei dies das Ergebnis erster Untersuchungen. 11 der 29 Besatzungsmitglieder sowie ein norwegischer Lotse konnten lebend geborgen worden, nachdem das 166 Meter lange und mit Stein beladene Schiff am Montag innerhalb kürzester Zeit gekentert war.

Seit dem Unglück liegt das Schiff nur wenige Meter vor der Küste bei Bergen mit dem Kiel nach oben auf Grund. Spezialisten kämpften mit der Eindämmung einer Ölpest in den engen Gewässern vor Norwegens zweitgrößter Stadt und vorgelagerten Inseln. Die 2001 auf der Hamburger Sietas-Werft vom Stapel gelaufene «Rocknes» hatte etwa 500 Tonnen Öl an Bord, von denen ein großer Teil nach dem Unglück ausgelaufen ist. Umweltschützer kritisierten, dass die Behörden gegen das Öl erst sehr spät in Aktion getreten seien.

Der Vizechef der norwegischen Schifffahrtsbehörde, Sigurd Gude, erklärte, dass in die «Rocknes» nach der Grundberührung Wasser eingelaufen sei. Die dabei entstandene Schlagseite habe wahrscheinlich die in Pyramidenform aufgeschichtete Steinladung ins Rutschen gebracht, was die Verlagerung des Schiffsschwerpunktes stark beschleunigt haben dürfte.

Unter den 15 seit dem Unglück Vermissten ist auch ein 51 Jahre alter Deutscher. Neben acht der 24 philippinischen Seeleute an Bord überlebten drei Niederländer. Der norwegische Kapitän kam ums Leben.

Gekennterter Frachter (Foto: dpa)
Gekennterter Frachter (Foto: dpa)
SCANPIX
Unglücksort vor Norwegen (Grafik: dpa)
Unglücksort vor Norwegen (Grafik: dpa)
dpa