Sänger und Schauspieler Sänger und Schauspieler: Steuerfahnder und Polizei

Hamburg/dpa. - Sowohl die Hamburger Finanzbehörde als auch Quinns Partnerinbestätigten, dass die Steuerfahnder am Mittwoch die Villa imStadtteil Poppenbüttel durchsucht hatten. «Wir können weder zu Fallnoch Verfahren Auskunft geben, das verbietet uns dasSteuergeheimnis», sagte ein Sprecher der Finanzbehörde.
Der Künstler selbst war am Donnerstag nicht zu erreichen. In einemInterview mit dem Sender NDR 90,3 hatte er aber betont, dass er sichnichts vorzuwerfen habe: «Ich wurde von jemandem verpfiffen, der mirnicht wohlgesonnen war. Und ich weiß, dass es irgendeine Frau war,verschmähte Liebe oder dergleichen...»
Angeblicher Verdacht der Steuerfahnder: Quinn, der seinenHauptwohnsitz in der Schweiz hat, lebt eigentlich die meiste Zeit inHamburg. Berichten zufolge war der Künstler auch anwesend, als dieSteuerfahnder vor der Tür standen. Die Beamten sollen unter anderemmehrere Akten und Flugtickets beschlagnahmt haben. «Aber auch vieleBriefe von wirklich verrückten Fans», sagte Blessmann. «Freddy hatseit 1959 seinen Wohnsitz in der Schweiz, war zuletzt aber sehrhäufig hier, weil ich krank bin.» Quinn und Blessmann sind dem Senderzufolge seit 47 Jahren verheiratet.
Nicht nur die Steuerfahnder bescherten dem gebürtigen Österreichermit dem Vornamen Manfred eine böse Überraschung, auch die Polizeisuchte das Anwesen auf. «Die Steuerfahnder haben uns wegen derunheimlich vielen Waffen in dem Haus gerufen», berichtete einPolizeisprecher. «Bis auf zwei, drei Ausnahmen hat Herr Quinn aberfür alle Waffen eine Waffenbesitzkarte.» Bei den anderen Fällenhandele es sich nach Quinns Auskunft um Erinnerungsstücke undRequisiten, das werde jetzt ausgewertet, sagte der Polizeisprecher.
Der vielseitige Sänger, der Seemannslieder ebenso interpretiertewie Western- und Countrysongs, sagte dazu, es sei bekannt, dass erseit langem alte Waffen sammele. Er habe zum Beispiel ein verrostetesGewehr der Schweizer Armee, für das er keine Waffenbesitzkartevorweisen könne. Gleiches gelte für einen Revolver, den er vor langerZeit aus Mexiko mitgebracht habe.
Quinn hatte seine Karriere 1951 in einer Hamburger Hafenkneipebegonnen. Mehr als 60 Millionen verkaufte Tonträger und vieleAuszeichnungen machten den Sänger, Artisten, Schauspieler undEntertainer zum Star. Mit Hits wie «Heimweh» («Brennend heißerWüstensand») oder «Die Gitarre und das Meer» wurde er zum Idealbilddes Hamburger Seemanns - obwohl er in Wien geboren wurde und nie alsMatrose zur See gefahren ist.