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Pflege Sachsen testet Kiko: Ein Chatbot gegen Einsamkeit im Alter

Kann eine kleine Holzfigur mit KI-Technik Seniorinnen und Senioren emotional unterstützen? Ein Modellprojekt in Sachsen geht dieser Frage nach.

Von dpa Aktualisiert: 17.09.2025, 14:48
Mit dem Projekt soll die psychische und körperliche Gesundheit gefördert werden. (Symbolbild)
Mit dem Projekt soll die psychische und körperliche Gesundheit gefördert werden. (Symbolbild) Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Zwickau - Mit einer kleinen Holzfigur, die moderne KI-Technik nutzt, soll älteren Menschen im Alltag geholfen werden: Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) hat in Zwickau das Modellprojekt „Kiko – Chatbot für Seniorinnen und Senioren“ besucht. Das Ministerium hatte das Vorhaben von Juli 2024 bis Mai 2025 mit rund 112.500 Euro aus der ESF-Plus-Richtlinie „Modellvorhaben zur Zukunftsplattform“ gefördert. Ein EU-Programm, mit dem in Sachsen soziale Innovationen und Projekte zur Stärkung von Gesundheit, Bildung und Teilhabe unterstützt werden.

Projekt verbindet „Herz und Verstand“

„Einsamkeit ist eines der größten sozialen Probleme unserer Zeit“, sagte Köpping bei ihrem Besuch am Mittwoch. Das Projekt Kiko zeige, wie moderne Technologie helfen kann, Nähe und Gespräch zu schaffen – oder, wie Köpping es formulierte: „Ein Projekt, das Herz und Verstand verbindet“. Wichtig sei ihr auch, was nach der Förderung passiere: Das Förderprogramm soll eine Starthilfe sein, das Mut macht, Neues auszuprobieren, sagte sie. „Wenn Projekte wie Kiko sich danach eigenständig weiterentwickeln und Bestand haben, zeigt das, wie wichtig Innovationen in Sachsen sind – nicht nur in Wirtschaft und Technologie, sondern gerade auch im sozialen Bereich.“

Kiko soll nicht nur Gespräche führen, sondern auch an Termine wie Arztbesuche oder Geburtstage erinnern, Alltagstipps geben, zu kleinen Übungen anregen und so dazu beitragen, dass ältere Menschen aktiv bleiben und ihren Alltag selbstbestimmt gestalten können. Entwickelt wurde die Figur gemeinsam mit Seniorinnen und Senioren – sowohl in Pflegeheimen als auch im häuslichen Umfeld.

Wird Kiko bleiben?

Umgesetzt wurde das Projekt von der sächsischen Unternehmergesellschaft Bona Mondo. Nach Abschluss der Förderung befindet es sich in der Nachprojektphase. Dabei soll Kiko zusammen mit Pflegeeinrichtungen und der Zielgruppe weiterentwickelt und ein tragfähiges Geschäftsmodell gesucht werden.