Internet Sachsen hinkt beim Glasfaserausbau hinterher
In Sachsen surfen viele Menschen noch immer ohne Glasfaser. Der Ausbau macht zwar Fortschritte, doch im Bundesvergleich bleibt das Land hinten. Das soll sich in den kommenden Jahren ändern.

Leipzig - Sachsen liegt beim Glasfaserausbau bundesweit im unteren Mittelfeld. Nach den Informationen des Breitbandatlas des Bundes zur Glasfaserversorgung verfügen rund 29 Prozent der Privathaushalte im Freistaat über einen direkten Glasfaseranschluss, wie die Bundesnetzagentur auf Anfrage mitteilte. Das reicht im bundesweiten Vergleich nur für Platz 11. Auf Platz eins liegt Hamburg mit mehr als 73 Prozent, gefolgt von Schleswig-Holstein (62 Prozent) und Niedersachsen (60 Prozent).
Das sächsische Wirtschaftsministerium verweist dennoch auf große Fortschritte in den vergangenen Jahren. So habe sich der Anteil der Glasfaseranschlüsse seit 2017 mehr als verdreifacht – von 7,8 auf 29,1 Prozent. „Dies zeigt, wie engagiert das Thema in den vergangenen Jahren vorangebracht wurde“, erklärte das Ministerium.
Milliardenförderung – doch weiße Flecken bleiben
Dabei setzt der Freistaat stark auf Fördermittel. Seit 2016 flossen etwa 2,12 Milliarden Euro aus Bundesmitteln nach Sachsen - rund 13 Prozent aller Fördergelder bundesweit. Aktuell kofinanziert das Land 224 Breitbandprojekte mit rund 1,35 Milliarden Euro. Nahezu alle Landkreise und kreisfreien Städte seien in den Ausbau eingebunden, hieß es. Dennoch gelten rund 4,2 Prozent der Haushalte weiterhin als sogenannte „weiße Flecken“ ohne ausreichende Internetversorgung.
Die Telekommunikationsunternehmen planen, den Ausbau in Sachsen voranzutreiben. Die Telekom etwa will 2025 rund 128.000 weitere Haushalte und Unternehmen in Sachsen ans Glasfasernetz anschließen und ihre Gesamtzahl im Land auf rund 735.000 erhöhen. Auch Vodafone und Deutsche Glasfaser bauen ihre Netze weiter aus. Vodafone versorgt nach eigenen Angaben bereits mehr als 730.000 Haushalte über glasfaserbasierte Leitungen und plant weitere 120.000 reine Glasfaseranschlüsse. Deutsche Glasfaser hat bisher 25.000 Anschlüsse realisiert. Weitere befinden sich in Bau oder Vermarktung.
Politischer Rückhalt für flächendeckenden Ausbau
Die Landesregierung kündigte an, das Ausbauziel auch künftig konsequent zu verfolgen. Der Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD bekenne sich klar zum flächendeckenden Glasfaserausbau, so das Wirtschaftsministerium. Ziel bleibe es, die digitale Infrastruktur weiter zügig auszubauen – auch in bislang unterversorgten Regionen.