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Russland Russland: Sohn von Multimillionär Kaspersky ist wieder frei

24.04.2011, 21:30
Das Vermögen von Eugen Kaspersky (l.), hier im Juni 2009 mit Russlands Präsident Dimitri Medwedjew, wird vom US-Magazin «Forbes» auf 800 Millionen Dollar geschätzt. (FOTO: DPA)
Das Vermögen von Eugen Kaspersky (l.), hier im Juni 2009 mit Russlands Präsident Dimitri Medwedjew, wird vom US-Magazin «Forbes» auf 800 Millionen Dollar geschätzt. (FOTO: DPA) RIA NOVOSTI POOL

Moskau/AFP. - Der 20-jährige Iwan Kaspersky sei am Sonntag in der Region Moskau von Polizisten mit Unterstützung von Agenten des Inlandsgeheimdienstes FSB und der Sondereinheit OMON befreit worden, zitierten die russischen Nachrichtenagenturen einen Moskauer Polizeisprecher.

Bei dem Einsatz seien fünf Verdächtige festgenommen worden, sagte der Polizeisprecher. Der Gesundheitszustand des Opfers sei «zufriedenstellend». Berichten zufolge gaben sich die Sicherheitskräfte als Mittelsmänner aus, die das Lösegeld überbringen sollten. Der Unternehmerssohn sei wieder bei seinen Eltern, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur Interfax.

Es handelt sich um einen der größten Entführungsfälle in Russland in den vergangenen Jahren. Die Behörden hatten das Kidnapping bis Sonntag geheim gehalten. Zunächst hatte es nur unbestätigte Medienberichte gegeben, wonach der Mathematikstudent Kaspersky am Dienstag in der russischen Hauptstadt von Unbekannten verschleppt wurde. Demnach forderten die Entführer am Telefon von seinem Vater drei Millionen Euro Lösegeld. Der 45-jährige Mitbegründer von Kaspersky Lab, einem der führenden Entwickler von Anti-Viren-Software, sei daraufhin aus London umgehend nach Moskau geflogen.

Kaspersky arbeitete in den 90er Jahren zunächst für das Verteidigungsministerium, bevor er 1997 mit seiner damaligen Frau Natalja Kasperskaja ein eigenes Software-Unternehmen gründete. Sein Vermögen wird vom US-Magazin «Forbes» auf 800 Millionen Dollar geschätzt. Damit steht er an Stelle 125 auf der Liste der reichsten Russen.

Entführungen von Kindern bekannter Unternehmer sind in Russland keine Seltenheit. Iwan Kaspersky ist das bislang prominenteste Opfer. 2009 war der Sohn eines Vizepräsidenten der staatlichen Ölfirma Rosneft drei Monate lang in der Hand von Kidnappern, bevor er freikam. Die 16-jährige Tochter eines Top-Manager der privaten Ölfirma Lukoil, Viktoria Kisluk, gilt weiterhin als vermisst, nachdem sie im März in der Region Moskau verschwunden war.