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Rückblick 2008 Rückblick 2008: Tiere machen Schlagzeilen

Von AMÉLIE FIDRIC 29.12.2008, 22:09

HAMBURG/DPA. - Dies gilt auch für "eingebildete" Tiere wie in Bayern und Hessen, wo sich zeitweise angeblich Braunbären herumtrieben. Andere wiederum könnten Platz in den Klatschspalten finden: So trennte sich "Petra", der weibliche Trauerschwan von Münster, von ihrem lange verehrten Tretboot, um mit einem Höckerschwan zu turteln. Sie kehrte dann aber bald zu ihrer alten "Liebe" zurück.

Vor Knut war Bruno zeitweise der bekannteste Bär Deutschlands gewesen. Mit seiner wochenlangen Odyssee durch Bayern und Österreich bis zu seinem gewaltsamen Tod hatte der Braunbär im Jahr 2006 die Zeitungsspalten gefüllt. Tauchte dieses Jahr etwa sein Phantom auf? Mehrere Wochen lang suchte die Polizei diesen Sommer in Hessen immer wieder nach einem angeblichen Braunbären, nachdem mehrere Menschen das Pelztier gesehen haben wollten. Anfang November gab es dann auch in Niederbayern Braunbären-Alarm. Ein Busfahrer und mehrere Passagiere wollten das Tier erblickt haben. Nach kurzer Suche fand die Polizei den Flüchtigen: einen ausgebüxten Neufundländer.

"Ich könnte Dir den Hals umdrehen!" hörte eine Frau im Juni in einem Haus in Bremen. Darauf folgte ein Wimmern, was sie als Kindergeschrei ausmachte. Die alarmierten Beamten fanden jedoch kein Kind. Anwohner berichteten lediglich, dass ein Nachbar einen Kakadu besitze und dem Vogel zumindest verbal schon häufiger an die Kehle gehen wollte. Zudem gebe das Tier Töne von sich, die schreienden Kindern ähnelten.

Einen ähnlichen "Notfall" gab es im November, als eine Frau in Winsen bei Hamburg einen mysteriösen Anruf erhielt, bei dem nur Geröchel zu hören war. Wie die Polizei herausfand, war ein Hund aus Pattensen bei Hannover für das Telefonat verantwortlich: Der Vierbeiner hatte auf dem Gerät herumgekaut. Auf einen "Kriminellen auf vier Pfoten" stieß die Polizei im Juli in Radeburg bei Dresden: Ein Waschbär hatte einem 65-Jährigen die Brieftasche auf einem Campingplatz entwendet. "Es gibt keine Anhaltspunkte, dass es jemand anderes war", sagte eine Polizeisprecherin. Der Dieb hatte im Vorzelt verräterische Spuren auf der Butter hinterlassen.

Richtig teuer wurden die Eskapaden eines liebestollen Pfaus für seinen Besitzer in Düsseldorf. Der Vogel hatte sein Spiegelbild im Lack einer Limousine für einen Nebenbuhler gehalten und sich mit Schnabel und Krallen auf das Auto gestürzt - und hörte erst auf, als auf dem völlig zerkratzten Lack vom vermeintlichen Rivalen nichts mehr zu sehen war. Das Amtsgericht befand, dass der Bauer für den Schaden aufkommen müsse. Die Neulackierung kostete 2 900 Euro.

Lust auf einen spontanen Kurztrip hatte ein Labrador-Mischling aus Baden-Württemberg im Februar: Kurz vor der Abfahrt sprang er vor den Augen seiner verblüfften Halterin in einen Zug - allein. An der nächsten Station stieg der neugierige Vierbeiner dann wieder aus und machte sich auf den Rückweg. Dabei wurde er von Polizisten eingefangen. Die Halterin wurde fürs Schwarzfahren ihres Lieblings zwar nicht zu Kasse gebeten - allerdings für den Polizeieinsatz.

Die längste Reise hatte aber wohl der einjährige Kater Janosch - wenn auch unfreiwillig. Er war unbemerkt in ein Postpaket geklettert. Mehr als 700 Kilometer legte er darin im Juli zwischen Bayern und dem Ruhrgebiet zurück - bis einem Postmitarbeiter auffiel, dass sich das Paket bewegte.