Tierseuche Rekord bei Schweinepest - Brandenburg zählt 3.455 Fälle
In Brandenburg wurde die Afrikanische Schweinepest vor fünf Jahren erstmals in Deutschland entdeckt. Die Behörden versuchen bundesweit noch immer, die Ausbreitung der Seuche zu stoppen.

Berlin - Seit dem ersten Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Jahr 2020 wurden in Brandenburg 3.455 Wildschweine positiv auf das Virus getestet. Zudem kam es zu fünf Ausbrüchen bei gehaltenen Schweinen, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion im Bundestag hervorgeht.
Brandenburg ist damit das am stärksten betroffene Bundesland, gefolgt von Hessen mit 2.245 positiv getesteten Wildschweinen und zehn Ausbrüchen bei gehaltenen Schweinen, darunter ein Ausbruch bei Wildschweinen in einem Tierpark. Mit 2.399 bekannten Infektionen bei Wildschweinen ist Sachsen das am drittstärksten betroffene Bundesland.
Abschussprämien von 35 bis 200 Euro
Insgesamt wurden deutschlandweit bis zum 9. September 8.402 Fälle bei Wildschweinen und 20 Ausbrüche bei Schweinen in Haltung registriert. Die Seuche, die für Menschen ungefährlich ist, verläuft für Schweine fast immer tödlich. Die Landesbehörden setzen weiterhin auf Schutzmaßnahmen wie Wildzäune und verstärkte Bejagung, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
In einigen Bundesländern bekommen Jäger Abschussprämien: Die Höhe variiert dabei deutlich: In Bayern gibt es 100 Euro pro erlegtem Wildschwein in ASP-Grenzgebieten, in anderen Regionen 70 Euro. Hessen zahlt zwischen 100 und 200 Euro, Niedersachsen 30 Euro, Rheinland-Pfalz zwischen 100 und 150 Euro in einzelnen Landkreisen, Sachsen-Anhalt 65 Euro und Thüringen 35 Euro.
2020 wurde im Landkreis Spree-Neiße der erste ASP-Fall in Deutschland amtlich festgestellt. Inzwischen sind die Sperrzonen dort wieder deutlich verkleinert worden.