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Raumstation Raumstation: Datum für Mir-Absturz weiterhin unklar

06.03.2001, 10:25

Moskau/dpa. - Die für den kontrollierten Absturz vorgesehene russische Raumstation Mir gibt mit ihren letzten Erdumrundungen neue Rätsel auf. Weder die Flugleitzentrale bei Moskau noch die russische Raumfahrtagentur Rosawijakosmos konnten am Dienstag ein genaues Absturzdatum nennen, und sorgten zudem mit unterschiedlichen Terminen für den kontrollierten Absturz der Mir für weitere Verwirrung. Während die Flugleitzentrale weiter auf dem Absturzdatum «9. März plus-minus zwei Tage» bestand, nannte ein Sprecher der Raumfahrtagentur den Zeitraum zwischen dem 17. und 20. März als wahrscheinlichsten Termin für den Eintritt der Mir in die Erdatmosphäre.

Nach Berechnungen der Flugleitzentrale sollte die 15 Jahre alte Station gegen Ende dieser Woche in ihrer Umlaufbahn um die Erde die kritische Höhe von 250 Kilometern erreichen. Danach werde ein letzter Bremsschub der angedockten Raumfähre Progress ausgelöst, um den kontrollierten Absturz einzuleiten. Zwischen Zündung und Absturz sollen nach Meinung von Experten höchstens 30 Minuten vergehen.

Erst danach könne mit Sicherheit gesagt werden, ob die Mir auch im vorgesehenen Zielgebiet über dem südlichen Pazifik verglüht, sagte der stellvertretende Flugleiter Viktor Blagow. «Aus den Telemetrie- Daten können wir dann schließen, ob die Station nach Plan und ohne Komplikationen abstürzt», sagte er. Kurz nach dem letzten Bremsschub werde auch die Funkverbindung zur Mir abreißen, so dass es vom Absturz weder Ton- noch Bildaufzeichnungen aus dem Inneren der Station geben werde.

Nach den bisherigen Berechnungen soll der 140 Tonnen schwere Koloss nach dem letzten Bremsschub, der beim Überfliegen Russlands gezündet wird, über China in die dichteren Schichten der Erdatmosphäre eintreten und allmählich verglühen und in ihre Einzelteile zerfallen. Als Zielvorgabe für den Absturz der nicht verglühten Teile der Mir ist der Pazifik zwischen dem 47. und 50. Breitengrad vorgesehen.