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Raumfahrt Raumfahrt: Chinas Astronaut grüßt alle Völker der Erde

15.10.2003, 06:04
Der 38-jährige Yang Liwei aus dem Nordosten Chinas ist der erste chinesische Astronaut. «Ich fühle mich gut und mein Zustand ist normal», berichtete der frühere Luftwaffenpilot eine halbe Stunde nach dem Start über seine Körpertemperatur und seinen Blutdruck. (Foto: dpa)
Der 38-jährige Yang Liwei aus dem Nordosten Chinas ist der erste chinesische Astronaut. «Ich fühle mich gut und mein Zustand ist normal», berichtete der frühere Luftwaffenpilot eine halbe Stunde nach dem Start über seine Körpertemperatur und seinen Blutdruck. (Foto: dpa) EPA

Peking/dpa. - Als drittes Land der Erde hat China am Mittwoch ein bemanntes Raumschiff ins Weltall geschickt. Der erste chinesische Astronaut Yang Liwei umkreiste die Erde an Bord der Raumkapsel «Shenzhou 5» (Magisches Schiff) in 343 Kilometer Höhe. «Mir geht es gut», sagte der 38-Jährige nach der ersten Hälfte des eintägigen Fluges in einem Gespräch mit Verteidigungsminister Cao Gangchuan im Kontrollzentrum in Peking. «Machen sie sich keine Sorgen.» Yang Liwei grüßte alle Völker der Erde. «Ich werde mich bemühen, meine Aufgabe gut zu vollenden und den Erfolg des Fluges sicherzustellen.»

Die Landung war am Donnerstagmorgen zwischen 06.00 Uhr und 07.00 Uhr Ortszeit (00.00 bis 01.00 Uhr MESZ) in der Inneren Mongolei geplant. Mehr als 42 Jahre nach dem ersten Raumflug des sowjetischen Kosmonauten Juri Gagarin wäre China damit neben Russland und den USA das dritte Land der Erde, das Astronauten in eigenen Raumschiffen sicher ins All und wieder zurück bringen kann. Mit einer Rakete vom Typ «Langer Marsch 2F» war Yang Liwei am Morgen um 09.00 Uhr Ortszeit (03.00 Uhr MESZ) vom Raumfahrtzentrum am Rande der Wüste Gobi nahe Jiuquan in der Provinz Gansu in Nordchina gestartet.

Staats- und Parteichef Hu Jintao sprach im Kontrollzentrum Jiuquan von einem «historischen Schritt» und einem Meilenstein auf dem Weg Chinas zur Weltspitze in Wissenschaft und Technologie. Die USA, Russland und die europäische Raumfahrtorganisation ESA gratulierten China zum Eintritt in den Club der Raumfahrtnationen. «Der Flug hat den Jahrtausende alten chinesischen Traum verwirklicht, in den Himmel zu fliegen», sagte der Leiter der chinesischen Raumfahrtbehörde, Luan Enjie. Er verkörpere die Stärke der Nation.

Der erste «Taikonaut», wie Chinas Astronauten im Westen in Anlehnung an das chinesische Wort «Taikong» für Weltraum genannt, ist verheiratet und hat einen achtjährigen Sohn. Er stammt aus dem Kreis Suizhong bei Huludao in der nordostchinesischen Provinz Liaoning. Mit 18 Jahren trat er in die Volksbefreiungsarmee ein und wurde Pilot. Mit 1350 Flugstunden wurde Yang Liwei 1998 unter 1500 Kandidaten für das Team von 14 Astronauten für das Raumfahrtprogramm ausgewählt.

Das Raumschiff wechselte bei der vierten Erdumrundung erfolgreich von seiner elliptischen Bahn zwischen 200 und 350 Kilometern in eine ständige Umlaufbahn. Das Manöver war ein Test des Haupttriebwerks, das für die Rückkehr benötigt wird. Pünktlich zur Mittagszeit gab es Chinaküche mit Palasthühnchen aus Sichuan, nach Fisch duftende süß-saure Schweinefleischstreifen mit Gemüse sowie Acht-Köstlichkeiten-Reis mit Nüssen.

In Bildern, die zur Erde gesendet wurden, hielt der Astronaut eine kleine, berühmte chinesische Nationalflagge neben die blaue Fahne der Vereinten Nationen. Nach Medienberichten war die rote Flagge bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney, auf dem Gipfel des Himalaya, vor dem UN-Gebäude, bei den 50-Jahr-Feiern zur Gründung der Volksrepublik und bei der Aufnahme in die Welthandelsorganisation (WTO) dabei. Auch war eine Fahne der Olympischen Spiele 2008 in Peking mit an Bord.

Der Flug wurde von 13 Beobachtungs- und Kontrollstationen weltweit verfolgt, darunter vier chinesische Beobachtungsschiffe auf drei Ozeanen und Stationen in China oder auch Kenia.

Die Rakete «Langer Marsch 2F» mit dem Raumschiff «Shenzhou 5» (Magisches Schiff) beim Start im Raumfahrtzentrum am Rande der Wüste Gobi nahe Jiuquan. (Foto: dpa)
Die Rakete «Langer Marsch 2F» mit dem Raumschiff «Shenzhou 5» (Magisches Schiff) beim Start im Raumfahrtzentrum am Rande der Wüste Gobi nahe Jiuquan. (Foto: dpa)
XINHUA
Ein Modell des chinesischen Raumschiffs «Shenzhou» (Magisches Schiff)(Foto: dpa)
Ein Modell des chinesischen Raumschiffs «Shenzhou» (Magisches Schiff)(Foto: dpa)
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