Prüfung bei Feuerwehr Rassismus bei Feuerwehrnachwuchs - Polizei ermittelt
Nachwuchskräfte der Berliner Feuerwehr sind durch Chat-Nachrichten in den Fokus geraten. Der Extremismus-Beauftragte sieht Vorwürfe bestätigt. Polizei und Organisation reagieren.

Berlin - Nach Rassismus- und Mobbingvorwürfen bei der Berliner Jugendfeuerwehr ermittelt die Polizei. Die Behörde habe von Amts wegen Ermittlungen aufgenommen, so dass es keiner gesonderten Anzeige bedurfte, teilte ein Feuerwehrsprecher auf Anfrage mit. Die Prüfung sei noch nicht abgeschlossen.
„Unabhängig davon hat die Berliner Feuerwehr bereits verschiedene Schritte zur Aufarbeitung und zur internen Kommunikation des Vorfalls ergriffen“, so der Sprecher weiter. In der betroffenen Jugendfeuerwehr solle es einen Elternabend geben, um über den Sachverhalt und das weitere Vorgehen zu informieren.
Elternabend und Gespräche
Zudem würden Gespräche mit den Jugendlichen sowie innerhalb der Feuerwehr geführt. „Die betroffene Freiwillige Feuerwehr, zu der die Jugendfeuerwehr gehört, wird aktuell durch Kolleginnen und Kollegen der Berufsfeuerwehr unterstützt, die Wehrleitung wird vorübergehend verstärkt“, hieß es weiter.
Vor knapp zwei Wochen war bekanntgeworden, dass Nachwuchskräfte in einer Chatgruppe rechtsextreme Inhalte gepostet haben sollen. Auch Mobbing soll ein Thema gewesen sein. Es soll sich um Nachrichten im Rahmen einer Kommunikation zwischen mehreren Mitgliedern handeln.
Beauftragter: „rassistische Aussagen“
Der Extremismusbeauftragten der Feuerwehr, Ruben Obenhaus, sprach von „rassistischen Aussagen“ und um Äußerungen gegen andere Mitglieder. Die Äußerungen seien in keiner Weise mit den Grundwerten und dem Selbstverständnis der Feuerwehr vereinbar, betonte er.
Die Vorgänge stehen nach Angaben der Feuerwehr im Zusammenhang mit einer Jugendfeuerwehr in Charlottenburg. Die Organisation habe von einem Elternteil aus dem Umfeld der Jugendfeuerwehr davon erfahren, hieß es.
Nach Angaben der Feuerwehr gehören mehr als 1.000 Mädchen und Jungen im Alter von 8 bis 19 Jahren der Berliner Jugendfeuerwehr an. Damit sei sie eine der größten Jugendorganisationen in der Hauptstadt.