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Prostitution Prostitution: Stadt Leipzig plant ein «Ansprechverbot» für Freier

31.03.2004, 06:32
Straßenstrich (Foto: dpa)
Straßenstrich (Foto: dpa) dpa

Leipzig/dpa. - «Die hohe Summe ist aber eher bei Wiederholungsfällen denkbar. Im Durchschnitt wird das Bußgeld wohl eher bei 70 bis 100 Euro liegen», sagte Beital. Die Änderung der Polizeiverordnung wird laut Beital derzeit abgestimmt und soll am 21. Mai dem Stadtrat vorgelegt werden. Die Polizeiverordnung müsse alle zehn Jahre neu erlassen werden und trete am 21. August 2004 neu in Kraft.

Der Leipziger Straßenstrich hat sich in einer gutbürgerlichen Wohngegend in der Innenstadt etabliert. Etwa 45 Prostituierte sind dem Ordnungsamt bekannt. 10 bis 15 von ihnen sind nach Beobachtungen der Behörde täglich anzutreffen. Durch den angrenzenden Zoo und eine Schule nehmen täglich viele Kinder die Szenerie wahr. «Gemeinsam mit der Bürgerinitiative, die sich gegründet hat, haben Stadt, Polizei und Justiz nach Lösungen gesucht», berichtete Beital.

Dazu gehöre, dass die Staatsanwaltschaft konzentriert Anklage gegen Prostituierte von dort erhoben habe. «Doch verstärkte Kontrollen bewirken letztlich nur, dass die Szene dort verdrängt wird und woanders wieder auftaucht.» Auch ein abgeschotteter Bereich wie St. Pauli in Hamburg käme für Leipzig nicht in Frage. «Wir wollen die Szene in Bewegung halten und sie nicht etablieren», sagte Beital. «Solche etablierten Strukturen würden die Organisierte Kriminalität erleichtern.»