Prostitution Prostitution: Einmal zahlen, mit allen Huren können

Marburg/dpa. - «Mit der Einführung von Flatrate-Sex kanndie "Ware Frau" von Freiern noch bedenkenloser, noch schamloser undnoch grenzenloser konsumiert werden», sagte die Sprecherin der«Marburger Bürgerinitiative bi-gegen-bordell», Inge Hauschildt-Schön,am Donnerstag der dpa. «Frauen als Schnäppchen haben zu können, damitist ein Ausmaß an Frauenverachtung erreicht, das unvorstellbar ist.»Die Politik müsse einschreiten. Das Bordell wirbt auf seinerInternetseite: «Superflatrate - Eintritt 99 Euro. 1x zahlen und mitallen Damen KÖNNEN.» Als «Flatrate» wird allgemein ein Pauschalpreisbezeichnet.
Die Frauen seien den Freiern uneingeschränkt ausgeliefert, das seiin höchstem Maße menschenverachtend, sagte Hauschildt-Schön. DieFlatrate-Angebote zeigten, dass es in Bordellen immer härter undtabuloser zuginge. Das Bordell in Wettenberg-Wißmar gebe es schonlänger, die Flatrate-Angebote seien neuerdings zusätzlich zu haben.Die Bürgerinitiative hatte sich nach Angaben von Hauschildt-Schön2005 gegründet, um die Etablierung eines neuen Bordells in Marburg zuverhindern. «Das Laufhaus ist leider trotzdem gekommen.»
Anfang Juni war in Fellbach bei Stuttgart ein Flatrate-Bordelleröffnet worden, gegen das es ebenfalls Widerstand von Bürgern,Frauenrechtsgruppen und Politikern gibt. Die Freier zahlen dort einenfesten Preis von rund 100 Euro und können dafür uneingeschränkt dieDienste von Prostituierten in Anspruch nehmen.